Wissenschaft und Forschung 10.10.2022
Zusammenhänge zwischen Parodontalbehandlung und Myokardinfarkt
share
Bekannt ist, dass medizinische und zahnmedizinische Versorgung zusammenhängen. Bislang nicht weitreichend bekannt, war der Umfang, indem die zahnmedizinische Versorgung mit den gesundheitlichen Folgen nach akuten Herzinfarkten einhergeht.
Zu diesem Zweck untersuchten Forscher der Universität Michigan Patienten, die zwischen 2016 und 2018 eine Parodontalbehandlung, eine Zahnreinigung oder keine zahnärztliche Behandlung erhielten und 2017 einen akuten Myokardinfarkt erlitten.
Diejenigen, die keine Zahnpflege erhielten, hatten die längsten Krankenhausaufenthalte nach ihren Herzinfarkten, so die Studie. Patienten, die regelmäßig parodontal versorgt wurden, hatten dagegen die kürzesten Krankenhausaufenthalte und mehr Nachsorgetermine im nächsten Monat.
Medizinischer Rundumblick wichtig
„Zahnmedizin wird oft isoliert von der allgemeinen Gesundheitsversorgung praktiziert“, sagte Studienmitautor Dr. Romesh Nalliah. „Unsere Ergebnisse untermauern die Erkenntnis, dass medizinische und zahnmedizinische Gesundheit eng miteinander verknüpft sind“, führt er fort. „Immer mehr Studien wie unsere zeigen, dass es ein Fehler ist, Medizin zu praktizieren, ohne die Mundgesundheit des Patienten zu berücksichtigen.“
Die Ergebnisse stammen aus einer Datenbank mit 2.370 Patienten, die die Kriterien der Studie erfüllten. Von diesen erhielten etwa 47 Prozent eine regelmäßige oder andere Mundgesundheitspflege. Etwa 7 Prozent erhielten eine aktive Parodontalbehandlung, z. B. Wurzelglättung und Zahnsteinentfernung. Etwa 10 Prozent erhielten eine parodontale Erhaltungsbehandlung. Mehr als 36 Prozent hatten vor ihrem Herzinfarkt keine Zahnpflege erhalten.
Zur vollständigen Studie.
Quelle: news-medical.net