Wissenschaft und Forschung 27.05.2024
Zähne aus der Bronzezeit veranschaulichen Ernährungs-Evolution
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Ein 4.000 Jahre altes Zahnpaar, das in einer Höhle in Irland gefunden wurde, zeigt die unverhältnismäßigen Auswirkungen der Ernährungsumstellung auf die menschliche Gesundheit auf.
Zahnprobleme hatten die Menschen schon immer. Die jüngsten Analysen zeigen nun jedoch auf, wie sich die Bakterien der Mundhöhle im Laufe der Zeit verändert haben. Hierzu dienten zwei Zähne, die in einer Kalksteinhöhle in Killuragh (Irland) zusammen mit anderen Skelettresten gefunden und untersucht wurden. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Zeitschrift Molecular Biology and Evolution veröffentlicht.
Orales Mikrobiom hat im Laufe der Jahrhunderte an Vielfalt verloren
Die Forscher stellten anhand der Proben fest, dass die Vielfalt der oralen Mikroorganismen im Laufe der Jahrhunderte abgenommen hat. Dies sei auf die kulturellen Veränderungen durch die Industrialisierung sowie die Popularisierung des Zuckerkonsums zurückzuführen.
Darüber hinaus überraschte das Vorhandensein der Bakterienart Streptococcus mutans in einem der Zähne, die mit Karies in Verbindung gebracht wird. Neben S. mutans fanden die Forscher zwei Genome eines anderen Bakteriums, das Zahnfleischentzündungen verursacht, Tannerella forsythia. Dies stützt die Hypothese, dass die Menschen der Antike ein vielfältigeres orales Mikrobiom hatten als wir heute. „Dies ist interessant, da ein Verlust der Artenvielfalt negative Auswirkungen auf die Mundhöhle und die menschliche Gesundheit haben kann“, erklärte Studienautorin Iseult Jackson im Rahmen der Ergebnispräsentation.
Zur Publikation: DOI: 10.1093/molbev/msae017
Quelle: eurekalert.org