Wissenschaft und Forschung 30.01.2025

Zahnfleischerkrankungen: Eine Gefahr für die Gehirngesundheit?



Zahnfleischerkrankungen: Eine Gefahr für die Gehirngesundheit?

Foto: peterschreiber.media – stock.adobe.com

Eine neue Studie zeigt, dass Zahnfleischerkrankungen nicht nur die Mundgesundheit beeinträchtigen, sondern auch die Gehirnfunktion negativ beeinflussen könnten. Laut den Ergebnissen des chinesischen Forscherteams der Anhui Medizinischen Universität (Hefei, China) wurden bei Menschen mit Parodontitis veränderte Verbindungen zwischen verschiedenen Gehirnregionen festgestellt. Dies legt nahe, dass Zahnfleischerkrankungen möglicherweise das Risiko für kognitiven Abbau und Erkrankungen wie Alzheimer erhöhen könnten. 

Das Forscherteam unter der Leitung von Prof. Xiaohu Li (Anhui Medizinische Universität) untersuchte 51 Teilnehmer, die in drei Gruppen eingeteilt wurden: gesundes Zahnfleisch, leichte Parodontitis und mittelschwere bis schwere Parodontitis. Mithilfe von MRT-Scans konnten bei den Betroffenen mit schweren Zahnfleischerkrankungen Veränderungen in den Gehirnnetzwerken nachgewiesen werden. Diese Veränderungen wurden mit einer gestörten Netzwerkfunktion des Gehirns in Verbindung gebracht. 

Die Forscher vermuten, dass die negativen Auswirkungen von Zahnfleischerkrankungen auf das Gehirn durch Entzündungen verursacht werden könnten. Bakterien aus dem infizierten Zahnfleisch können in das Gehirn gelangen und dort eine Immunantwort auslösen. Frühere Studien haben zudem gezeigt, dass Menschen mit Parodontitis höhere Werte von Amyloid-Beta-Ablagerungen im Gehirn aufweisen, einem Kennzeichen von Alzheimer. 

Parodontitis ist also nicht nur als ein Mundgesundheitsproblem zu verstehen, sondern auch ein potenzieller Risikofaktor für neurologische Erkrankungen. Die Forschung bietet theoretische Hinweise für die Entwicklung neuer Ansätze zur Prävention und Behandlung von Alzheimer. Außerdem könnten die Ergebnisse zur Entwicklung bildgebender Biomarker beitragen, die eine frühzeitige Diagnose ermöglichen. 

Zur Studie

Quelle: Medical XPress

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