Wissenschaft und Forschung 10.12.2014

Zellen sollen Gesichtsknochen wachsen lassen

Zellen sollen Gesichtsknochen wachsen lassen

Foto: © GARTIK/ratkom - Fotolia

Wissenschaftler von drei renommierten Universitäten arbeiten daran, Knochenzellen genauer zu erforschen, um eine Behandlungsmöglichkeit zu schaffen, Kindern mit deformierten Gesichtern ein neues Leben zu ermöglichen.

Chondrozyten sind lebende Knorpelzellen, die zwar nur in geringer Menge im Knorpelgewebe vorhanden sind, aber eine wichtige Aufgabe erfüllen. Bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum sorgen sie dafür, dass Knochen lang und stark wachsen. Im Erwachsenenalter bleiben diese jedoch starr – eine Tatsache, die Wissenschaftler lange beschäftigt hat. Bisher wurde angenommen, dass die Chondrozyten nach dem Wachstum einfach absterben. Aber nach einem Bruch heilen Knochen trotzdem, auch ohne Chondrozyten. Die Forschergruppe um Dr. Noriaki Ono von der Universität Michigan und seinen Kollegen aus Harvard sowie von der Kyoto Universität untersuchten daher Chondrozyten genauer. Dabei fanden sie heraus, dass einige von ihnen nicht absterben, sondern sich vielmehr in andere Zellen umwandeln. Diese Gruppe an Chondrozyten genauer zu untersuchen, soll helfen, Knochen gezielt wachsen zu lassen, angepasst an das natürliche Wachstum der Knochen von sich im Wachstum befindenden Kindern. Viele Heranwachsende leiden unter genetisch verursachten Missbildungen oder Schädeldeformationen, andere haben nach Unfällen fehlende Knochenpartien. Bisher wartet man meist ab, bis das Wachstum abgeschlossen ist, bevor MKG-Chirurgen versuchen, die Gesichtsform wiederherzustellen.

Autor: Karola Richter
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