Wissenschaft und Forschung 19.12.2023
Zöliakie: Autoimmunreaktion verursacht Zahnschmelzschäden
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Eine kürzlich veröffentlichte internationale Studie untersuchte die Ursachen von Zahnschmelzschäden bei Zöliakie. Die Forscher stellten fest, dass autoimmune Reaktionen, ausgelöst durch Proteine im Darm oder in der Nahrung, für diese Schäden verantwortlich sein könnten. Die Studie identifizierte eine Verbindung zwischen Entwicklungsstörungen des Zahnschmelzes, besonders bei Zöliakie, und dem Auftreten von Autoantikörpern gegen Proteine, die normalerweise für die Zahnschmelzbildung verantwortlich sind.
Zöliakie, eine häufige Autoimmunerkrankung, tritt meist in der Kindheit auf und betrifft 1 von 100 Menschen. Die Forschung zeigte, dass das Enzymprotein Transglutaminase 2 (TGM2) im Dünndarm eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Zöliakie spielt, indem es das Gliadinprotein in Gluten modifiziert. Die Immunreaktion auf diesen Enzym/Gliadin-Komplex führt zur Bildung von Autoantikörpern, insbesondere gegen TGM2, die spezifisch für die Krankheit sind und als Diagnosemarker dienen.
Entgegen bisheriger Annahmen legte die Studie erstmals nahe, dass Zahnschmelzdefekte nicht nur auf Darmentzündungen und Malabsorption zurückzuführen sind, sondern auch durch Antikörper entstehen können. Diese Antikörper richten sich gegen Proteine im Darm oder in der Nahrung und beeinträchtigen die Entwicklung des Zahnschmelzes, indem sie an Proteine binden, die diese Entwicklung steuern. Diese Erkenntnisse könnten die Früherkennung von Zöliakie, insbesondere bei Kindern mit Zahnschmelzproblemen, verbessern.
Quelle: University of Eastern Finland