Wissenschaft und Forschung 13.06.2024
Zusammenhang zwischen Einkommen, Zahnverlust und Demenz
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Eine neue Studie aus Japan hat einen möglichen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Zähne einer Person, ihrem Einkommen und dem Auftreten von Demenz untersucht. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, potenzielle Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Der Zusammenhang von Mundgesundheit und Demenz wurde in klinischen Untersuchungen schon oftmals eng miteinander in Verbindung gebracht. Neu ist die Einbeziehung des Einkommens in die Gleichung – und eröffnet eine vollkommen neue Variable im Themengebiet.
Die Studie von Satomi Shimada von der Tokyo Medical and Dental University (Japan) wurde von der International Association for Dental, Oral, and Craniofacial Research (IADR) geleitet. Die IADR ist eine gemeinnützige Organisation, die auf der ganzen Welt zahnmedizinische Forschung betreibt. Die Studienergebnisse wurden auf der 102. Generalversammlung der IADR im März 2024 in Louisiana, USA, vorgestellt.
Umsetzung der Studie
Das Forschungsteam um Shimada wollte herausfinden, wie die drei Bereiche Einkommen, Zahnverlust und Demenz miteinander verbunden sind. Dazu nutzten sie die Japan Gerontological Evaluation Study (JAGES), die verschiedene Angaben zu japanischen Staatsbürgern enthält, darunter Statistiken zur Mundgesundheit und Demenzdiagnosen. Insgesamt wurden 44.083 Teilnehmer herangezogen. Die Forscher konzentrierten sich hauptsächlich auf Erwachsene im Alter von über 65 Jahren und verfolgten ihre Entwicklung über einen Zeitraum von neun Jahren (2010 bis 2019). Um den Zusammenhang zwischen den drei Bereichen zu messen, wurde das sogenannte Cox Proportional Hazards Modell verwendet. Dabei handelt es sich um ein spezielles Modell, mit dem mehrere Variablen verfolgt werden können.
Schlüsselfaktor Einkommen
Während der Zusammenhang zwischen Demenz und Mundgesundheit bekannt ist, waren sich die Forscher nicht sicher, wie sich das Einkommen auf die Beziehung auswirken würde. Von den Teilnehmern hatten 17,3 Prozent eine Demenzdiagnose. Von diesen 17,3 Prozent hatten diejenigen mit einem niedrigeren Einkommen weniger Zähne. Diejenigen mit höherem Einkommen hatten dagegen mehr Zähne. Außerdem hatten Personen mit niedrigerem Einkommen in der Regel weniger Zähne. Wie oben erwähnt, hatten sie auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken.
Ausblick
Diese Ergebnisse sollen bei künftigen Behandlungsansätzen hilfreich sein. Es könnte argumentiert werden, dass Menschen mit geringem Einkommen sich der Bedeutung der Pflege ihrer Mundgesundheit bewusst sein sollten, da dies offenbar die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung erhöhen kann.
Quelle: medicalxpress.com/IADR