Branchenmeldungen 08.02.2013
Auszeichnung für Schweizer Spitzenforschung verliehen
Zum 22. Mal zeichnete die Stiftung Pfizer Forschungspreis junge Wissenschaftler aus
Sie sind
jung, neugierig und auf Erkenntnisse gestossen, welche die
Entwicklung der Medizin vorantreiben. Vier Wissenschaftlerinnen und
fünf Wissenschaftler wurden jüngst im METROPOL Zürich von Dr. iur.
Thomas Heiniger, Regierungsrat und Gesundheitsdirektor Kanton Zürich
begrüsst und vor rund 200 Gästen mit dem Pfizer Forschungspreis und
einer Preissumme von insgesamt CHF 105‘000 geehrt. Ihre
Forschungsarbeiten entstanden an Institutionen und Spitälern in
Lausanne, Genf, Bern, Basel, Luzern und Zürich.
Vom Labor ins Scheinwerferlicht
Der Pfizer Forschungspreis ist einer
der bedeutendsten Medizin Forschungspreise der Schweiz und wird seit
1992 jährlich von der Stiftung Pfizer Forschungspreis auf Antrag von
unabhängigen wissenschaftlichen Kommissionen verliehen. Vier
Wissenschaftlerinnen und fünf Wissenschaftler stehen an der heutigen
22. Preisverleihung im METROPOL Zürich im Schweinwerferlicht. Sie
werden in feierlichem Rahmen und im Beisein von rund 200 Gästen aus
Politik, Wirtschaft und Medizin für ihre herausragenden und
zukunftsweisenden Forschungsarbeiten in verschiedenen medizinischen
Bereichen gewürdigt. Das Grusswort hält Dr. jur. Thomas Heiniger,
Regierungsrat und Gesundheitsdirektor des Kantons Zürich.
Mittlerweile 237 Wissenschaftler
geehrt, rund CHF 5.2 Millionen ausgeschüttet
Bis und mit
heute ehrte die Stiftung Pfizer Forschungspreis insgesamt 237 junge
Wissenschaftler und förderte mit einer Preissumme von mittlerweile
rund 5.2 Millionen Schweizer Franken die medizinische Forschung in
der Schweiz. "Wir sind stolz auf unser langjähriges Engagement
und überzeugt, damit junge Wissenschaftler und den gesamten
Forschungsplatz Schweiz zu fördern" , so Dr. Ralph Studer,
Managing Director der Pfizer AG und Mitglied des Stiftungsrates.
Züricher Forscherin unter den diesjährigen Preisträgern
Im Bereich Onkologie ist die Preisträgerin Dr. Olga Shakhova von der Universität Zürich. Die hat mit ihrem Team ein Steuer-Gen im Melanom identifiziert. Einer neueren Hypothese zufolge sind Tumore meist nicht eine homogene Zellmasse, sondern setzen sich aus bösartigen Krebsstammzellen und anderen, weniger aggressiven Tumorzellen zusammen. Ähnlich wie herkömmliche Stammzellen, die Organe aufbauen, können sich Krebsstammzellen teilen, sich zu anderen Tumorzellen entwickeln und so einen Tumor bilden. Eine effiziente Therapie müsste somit vor allem Krebsstammzellen bekämpfen. Melanomzellen sind entartete Hautpigmentzellen, die während der Embryonalentwicklung von sogenannten Neuralleistenstammzellen gebildet werden. Das Team um Dr. Olga Shakhova konnte in menschlichem Tumorgewebe Zellen mit Merkmalen dieser speziellen Stammzellen identifizieren. Zudem beobachtete sie, dass in allen untersuchten menschlichen Tumorgeweben mit Sox10 ein Gen hoch aktiv war, das in normalen Zellen das Stammzellprogramm steuert. Dieses Gen ist für die Zellteilung und das Überleben von Stammzellen wichtig. Es wurde festgestellt, dass dieses Gen auch in Krebszellen ein Stammzellprogramm kontrolliert und für die Zellteilung benötigt wird. In einem Tierexperiment schalteten die Forscher Sox10 aus und beobachteten, wie die Bildung und Ausbreitung von Melanomen und GCMN (Giant Congenital Melanocytic Nevus; dieser Melanoma-Subtyp betrifft Kinder) verhindert wurde. Die physiologische Funktion von Sox10 in den normalen Melanocytenstammzellen der Haut wurde durch diese Reduktion von Sox10 jedoch nicht beeinträchtigt. Die Forschungsarbeit zeigt auf, dass ein Tumor vermutlich therapiert werden könnte, indem man sein Stammzellprogramm unterdrückt.
Sox10 promotes the formation and maintenance of giant congenital naevi and melanoma. Olga Shakhova, Daniel Zingg, Simon M. Schaefer, Lisette Hari, Gianluca Civenni, Jacqueline Blunschi, Stéphanie Claudinot, Michal Okoniewski, Friedrich Beermann, Daniela Mihic-Probst, Holger Moch, Michael Wegner, Reinhard Dummer, Yann Barrandon, Paolo Cinelli, Lukas Sommer. Nature Cell Biology. 2012; 14 (8): 882-890.
Quelle: Stiftung Pfizer Forschungspreis