Branchenmeldungen 27.04.2014

Wie Heuschrecken mit den Zähnen musizieren

Wie Heuschrecken mit den Zähnen musizieren

Foto: © kelly marken - Fotolia.com

Heuschrecken zirpen, indem sie ihre Flügel an zahnähnlichen Leisten aneinander reiben. Das geschieht mit einer unglaublich schnellen und schrillen Frequenz. Wie die Arachnoscelis arachnoides, eine kürzlich wieder entdeckte Spezies der Laubheuschrecke, das macht, hat ein britischer Forscher nun genauer untersucht.

Den linken Flügel über den rechten legen und dann auf und ab bewegen. Ein bisschen mehr ist es dann doch, was die Besonderheiten des Zirpens ausmacht. Männliche Heuschrecken locken mit ihren „Gesängen“ schließlich ihre Weibchen an. Normalerweise fährt ein Flügel über die Schrillkante des anderen. Diese Schrillkante besteht aus vielen kleinen Querrippen, die wie eine Zahnreihe aussehen. Die Heuschrecke öffnet den Flügel und erzeugt beim Schließen durch die Reibung den typischen Klang. Die Bewegung an sich ist nicht schnell. Aber durch die vielen Zähne der Schrillkante entsteht ein multiplizierender Effekt, der den Klang verlängert und die Frequenz erhöht.

Bei der Arachnoscelis arachnoides wird der Ton aber schon während des Öffnens der Flügel erzeugt. Offenbar ist ihre Muskelmasse zu gering, um bei höheren Geschwindigkeiten den Flügel zu schließen. Darum „speichern“ sie Energie, indem der Flügel hinter den Zähnen kurzzeitig verweilt. Durch diese „stummen Intervalle“ wird die Frequenz, die normalerweise bei 76 kHz liegt, verlängert, so dass die Weibchen sie hören können. Der Klang ist dann zwar nicht mehr rein, aber deckt ein breiteres Frequenzspektrum ab.

Quelle: Science Daily

Autor: Karola Richter
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