Finanzen 23.02.2012
Der Fonds für alle Jahreszeiten!
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Auf den Artikel „Wie legt Herr Spang sein Geld an“ habe ich viel und sehr positive Resonanz erhalten und fast immer wurde ich gefragt, welche Fonds ich denn noch in meinem Depot hätte und ob ich diese Fonds etwas ausführlicher besprechen könnte. Insgesamt bin ich zur-zeit in acht Fonds investiert. Über fast alle habe ich in der ZWP schon geschrieben, bis auf einen, und den stelle ich Ihnen heute vor. Er ist einer meiner heißen Favoriten für die nächsten Jahre und ich habe ihn mir zum Jahresende neu ins Depot gelegt. Es handelt sich dabei noch um einen kleinen, jungen und unbekannten Fonds, der bisher nicht aufgefallen ist und mich bis vor Kurzem auch nicht interessiert hat. Das wird sich aber in Zukunft ändern, denn seit Januar weht mit Marianna Gurmann ein neuer und sehr frischer Wind im Management des Fonds, der den Fonds für mich sehr kaufenswert machte. In acht Sprachen fließend parlierend, blitzgescheit, erfrischend querdenkend und mutig, diese Kombination aus Eigenschaften und Fähigkeiten ist selbst bei Top-Fonds-Managern sehr selten anzutreffen. Marianna Gurmann, die neue Fondsmanagerin des „Four Seasons Fund“ (zurzeit noch Multi Structure Fund – Premium) spricht neben ihrer Muttersprache Russisch noch fließend Ukrainisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Polnisch und Hebräisch und eine ganze Reihe weiterer Sprachen nicht ganz fließend. Sie verantwortete bei einem großen Versicherer ein milliardenschweres Portfolio der Finanzwerte mit besten Ergebnissen. Frühzeitig warnte sie in ihren Vorträgen vor der Finanzkrise – aber niemand wollte auf sie hören, nicht einmal ihr Arbeitgeber.
Die Marktentwicklung bestätigte ihre Warnungen und ihr Ansehen stieg in Insiderkreisen. Von Ende 2008 bis Anfang 2011 war Gurmann „Head of Emerging Markets“ bei Warburg Invest und managte in dieser Eigenschaft den „Nestor Eastern Europe“ mit besten Ergebnissen. Sie erzielte ein Traumergebnis von Plus 131 Prozent in zwei Jahren. In Frühjahr 2011 warnte sie vor dem nächsten anstehenden Kurssturz „… hat Gurmann ganz offen schon jetzt den Rückzug empfohlen. Die globalen Risiken würden sich im Moment derart massieren, dass die Stimmung irgendwann kippen würde und dann kann es auch wieder zu einem Sell-off und panikartigen Reaktionen kommen.“1 Diese Meinung passte leider nicht zum benchmark-orientierten Konzept des Fonds, deshalb konnte sie ihre Markteinschätzung nicht umsetzen. Und wieder haben die Märkte die erstaunlich treffsicheren Prognosen Gurmanns bestätigt. Jetzt hat Gurmann zum ersten Mal die Chance bekommen, ohne Einschränkungen ihre Investmentphilosophie umzusetzen. Zum 1. Januar 2012 hat Gurmann das Management des „Four Seasons Fund“ übernommen, in dem sie ihr geballtes Know-how und ihre brilliante Investmentstrategie ohne Wenn und Aber umsetzen kann. Der bisherige „track record“ und die dokumentierten Prognosen aus der Vergangenheit lassen eine exzellente und überdurchschnittliche Performance erwarten. Was sind die wesentlichen Leitideen auf die Gurmann ihre Investmentstrategie aufbaut? Marianne Gurmann geht in ihrem Modell davon aus, dass die Welt nicht einem linearen Verlauf folgt, sondern eher einem Zyklus, der sich aufbaut und abflacht, je nach Stand der Produktion. Sie orientiert sich dabei an Kondratiews Theorie der langen Wellen. Folgt man der Theorie, dann entsteht etwa alle 20 Jahre eine neue Innovationswelle, die zu einem nachhaltigen Wachstum führt – die Phase der Kapitalvermehrung, die nach der Marktsättigung in eine lange (circa 16 bis 20 Jahre) Kontraktionsphase führt – die Phase des Kapitalerhalts. Damit ergeben sich vier grundunterschiedliche Strategien, je nach Stand der Welle.
Nach der Meinung von Gurmann befinden wir uns in einem Kontraktionszyklus, in dem der Risikobegriff anders definiert werden muss, was zu einer absolut neuen Anlagestrategie führt. Nicht die Volatilität bestimmt die Anlageentscheidung, sondern die Wahrscheinlichkeit von Verlust. Da im Kontraktionszyklus kein nachhaltiges Wachstum existiert (und staatlich NICHT kreiert werden kann), steigen und fallen die Märkte in den regelmäßigen Abständen zwischen 2 bis 3,5 Jahren, so wie Sie es seit Frühjahr 2000 erleben und wie es auch von Mitte der 1960er- bis Ende der 1970er-Jahre zu erleben war. Damit ist eine „Kaufe Aktien und lege dich schlafen“-Strategie nach Kostolany nicht möglich. Nur eine permanente Anpassung der Risikoklasse kann einen Kapitalerhalt über diese Phase generieren. Dazu gehört, dass Gurmann bei Bedarf Geschäfte eingeht, mit denen sie an fallenden Kursen verdient oder dass sie auf Währungen setzt oder türkische Aktien kauft. Typischerweise ist so ein Kontraktionszyklus nach circa 20 (± 4) Jahren vorbei. Dann wird die Strategie erneut dem neuen Innovationszyklus angepasst und auf „kaufen und investiert bleiben“ in den innovativen Sektoren umgestellt. Bei der Umsetzung ihrer Strategien bewegt sich Gurmann auf vielen Märkten: Aktien, Renten, Währungen und Rohstoffe. Sie setzt dabei auf steigende oder auf fallende Kurse und bewegt sich weltweit, und wenn es lukrativ ist, kauft sie auch in Kasachstan, auch wenn sie die KAG ihres Fonds damit fast in den Wahnsinn treibt. Zurzeit laufen noch die Formalitäten für die Umstellung des Fonds vom Dachfonds auf einen weltweit direkt investierenden Fonds und auch die Umbenennung von „Multi Structure Fund“ in Four Seasons Fund. In Kürze wird dies abgeschlossen sein und dann wird der Wirbelwind Marianna richtig durchstarten.
Investieren Sie jetzt!
1 Wallstreet: online, 9. April 2011