Finanzen 04.10.2024

Fake News: Frauen können keine Finanzen!

Fake News: Frauen können keine Finanzen!

Foto: Business Image – stock.adobe.com

Frauen und Finanzen – ein superspannendes Thema, das man aber erst mal aus einem Netz aus Vorurteilen, Halbwahrheiten und Fake News befreien muss. Genau das macht unsere Autorin und gibt gleich noch wertvolle Hinweise.

 

Wir leben in einer aufgeklärten Zeit und dennoch halten sich Mythen und Vorurteile rund um das Thema Frauen und Finanzen.

Räumen wir damit auf:

Mythos 1

Frauen sind risikoscheue Anlegerinnen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, und es gibt sogar Studien dazu, dass sich Frauen sehr wohl Risiken zutrauen. Je mehr sie wissen und verstehen, desto bereiter sind sie, Risiken einzugehen, weil sie diese bewerten können. Laut einer Studie verhielt es sich bei Männern übrigens andersherum.

Mythos 2

Man muss teuer bezahlen, um kluge Anlageentscheidungen zu treffen.

Tatsächlich ist es nicht nötig, Tausende Euro in Onlineseminare o.  Ä. zu investieren, um stabile Weichen für Altersvorsorge und Kapitalanlage zu stellen. Eine ehrliche Analyse der eigenen Situation, eine vertrauensvolle Beratung ohne Verkaufsdruck und ein offener Blick mit gesundem Menschenverstand auf das Marktgeschehen können eine stabile Basis bilden.

Mythos 3

Über Geld spricht man nicht!

Das sollte man sogar unbedingt! Nur wer sich austauscht, kann sich vergleichen, einschätzen, fordern, lernen und seinen Horizont erweitern. Der Tipp einer Kollegin passt vielleicht nicht zu meiner Anlagestrategie und die Risiko-
affinität einer Freundin entspricht nicht meiner, aber: Wir können voneinander lernen. Meinungsbildung entsteht durch Kommunikation.

Berufstätige Frauen sollten sich nicht nur von kursierenden Mythen befreien, sondern, als einen ersten Schritt, für eine liquide Rücklage sorgen, indem sie einen monatlichen Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto einrichten. Dabei sollte ein Betrag gewählt werden, der nicht wehtut, aber auch nicht zu klein ist. Erst wenn hier ein gewisser Puffer erreicht ist, sollten weitere Ansparmaßnahmen, bspw. ein ETF-Sparplan, in Erwägung gezogen werden. Durch die Beitragszahlung an die Zahnärztekammer ist ein guter Grundstock für die Altersvorsorge gelegt. Sobald das monatliche Einkommen mehr Spielraum zulässt, sollten ergänzende, flexible Maßnahmen angedacht werden.

Vergessen Sie nicht:

Seien Sie mutig und respektieren Sie dabei Ihre Grenzen, aber nutzen Sie Ihre Chancen! Das gilt für vieles im Leben, und eben auch für Ihre Finanzen!


Gründen & Risiko

Was auch immer individuelle Beweggründe für oder gegen eine große Investition wie beispielsweise eine Praxisgründung sein mögen, grundsätzlich gilt: Risiken bedürfen eines Gegengewichts. So altbacken Versicherungsverträge anmuten mögen, so wirkungsvoll können sie eingesetzt werden, um Risiken zu reduzieren. Bei einer Neugründung würden wir daher unbedingt empfehlen, Folgendes zu erwägen:

  1. Eine gute Berufsunfähigkeitsabsicherung, Sicherstellung des Krankentagegeldes.
  2. Eine Praxisausfallversicherung mit Betriebs­unterbrechung (auch bei Krankheit).
  3. Risikolebensversicherung, um die Familie und/oder die Praxisgemeinschaft ggf. vor Kreditausfällen zu schützen.
  4. Allem voran sollte eine sorgfältige Wirtschaftsplanung stehen. Sprechen Sie mit mehreren Banken, mit Kolleginnen, Ihrer Familie, holen Sie sich Erfahrungswerte ein, sprechen Sie mit den Praxisübergebenden, der für Sie zuständigen ZVS.

Viele weitere wichtige Infos und Support zum Thema gibt es auf: www.frauenfinanzgruppe.de

Dieser Beitrag ist in der ZWP spezial erschienen.

Autorin: Nathalie Aulbach

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