Praxismanagement 30.05.2022
Praxisgründung: 5 essenzielle Aspekte der Finanzierung
Bei einer Praxisgründung oder Übernahme stehen viele wichtige und große Entscheidungen an, auf die man im Studium und in seinem bisherigen Alltag kaum vorbereitet wurde.
1. Praxisübernahme: Praxiswert bestimmen
Für eine genaue Praxiswertermittlung musst man zwei unterschiedlichen Vermögenswerten Beachtung schenken – dem materiellen und dem immateriellen Vermögenswert. Als materieller Praxiswert ist der eigentliche Substanzwert zu verstehen, also die gesamte Praxisausstattung samt vorhandenem Mobiliar, Geräten und Materialien. Der immaterielle Vermögenswert hingegen ist der ideelle Wert oder „Goodwill“ einer Zahnarztpraxis. Er berücksichtigt Faktoren wie den Standort, den vorhandenen Patientenstamm und die gegenwärtige Konkurrenzsituation und dient als Grundlage für eine realistische Chancenbewertung für zukünftigen Erfolg. Erste Aufschlüsse über den immateriellen Vermögenswert erhältst du durch den Praxisumsatz. Die sogenannte modifizierte Ertragswertmethode bietet dir darüber hinaus eine noch tiefere Einsicht, wie hoch der Praxiswert ist: Diese Methode beruht auf tatsächlichen Ertragszahlen und liefert eine realistische Risiko-Prognose, da sie nicht nur Einnahmen, sondern auch Ausgaben berücksichtigt, und gleichzeitig einen Risikoabschlag einrechnet.
2. Kredite prüfen und Risiko bewerten
Laut einer Auswertung durch die Deutsche Apotheker- und Ärztebank wurden im Jahre 2017 für die Übernahme einer bestehenden Zahnarztpraxis bundesweit durchschnittlich Investitionen in Höhe von 309.000 € benötigt. Für eine Praxisneugründung lag der Durchschnittswert sogar bei 441.000 €.¹ Bei Investitionen dieser Höhenordnung ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Vor allem solltest man darauf achten, dass Kreditrückzahlungen nicht zu hoch angesetzt werden, damit einem im Notfall Rücklagen für unerwartete Ausgaben bleiben. Die gute Nachricht: Als Praxisgründer:in erhältt man bei Banken häufig einen Vertrauensvorschuss und bekommt sehr gute Finanzierungsmöglichkeiten geboten.² Bevor man sich für einen Standort zur Neugründung oder für die Übernahme einer Praxis entscheidet, sollte man die wirtschaftliche Rentabilität überprüfen. Folgende Fragen können dir bei der Risikobewertung helfen:
- Ist die Lage gut?
- Welchen materiellen Wert hat die Praxis?
- Welchen Gewinn erzielte der Vorbesitzer zuletzt?
- Wie modern und in welchem Zustand sind die in der Praxis vorhandenen Geräte?
3. Umsatzprognosen aufstellen und Kosten optimieren
Im Vorfeld der Niederlassung solltest man möglichst genau ermitteln, wie hoch der Umsatz dauerhaft sein muss, um rentabel zu wirtschaften. Zu diesem Zweck sollten in der Planungsphase alle angedachten Investitionen und zu erwartenden Kosten – von der Raummiete über Personal- und Materialkosten bis hin zu privaten Lebenshaltungskosten – genau aufgelistet werden. Dadurch wird ersichtlich, ob die ein oder andere angedachte Investition zunächst nicht doch noch augeschoben werden sollte, um gerade in der heiklen Startphase für eine Entlastung des Budgets zu sorgen. Nutze sie den kostenlosen Preisvergleich auf wawibox.de und erledigen sie dort gesamten Materialeinkauf mit wenigen Klicks. Dank des Preisvergleichs werden bei der Produktsuche immer tagesaktuell die besten Angebote angezeigt, stets unter Berücksichtigung seiner individuellen Händlerkonditionen – und das für über 250.000 Artikel von vorausgewählten namhaften Lieferanten.
Seine ausgewählten Produkte legt man mit einem Klick in den Warenkorb und sendet die Bestellung ab. Dadurch gewinnt man einen transparenten Überblick über den gesamten Dentalmarkt und kann bei jedem Produkt und jeder Bestellung aufs Neue unabhängig entscheiden, zu welchen Konditionen und von welchen Anbietern man kaufen möchte. So spart man in seiner neuen Praxis von Anfang an bei jeder Bestellung!
4. Fördermöglichkeiten nutzen
Zahnärzt:innen, die eine eigene Praxis gründen oder eine bereits bestehende übernehmen möchten, haben Anrecht auf öffentliche Fördermittel in Form von Investitionszuschüssen und Förderkrediten. Diese lassen sich zum Teil sogar rückwirkend beantragen. Für Existenzgründungen und Betriebsübernahmen stehen einem zahlreiche Fördertöpfe zur Verfügung. Dazu zählen auch zinsvergünstigte Darlehen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Einen zinsgünstigen Förderkredit über die KfW-Bank bekommt man nur dann, wenn man den Kredit vor Vertragsunterschreibung abgeschlossen hat.³
5. Von Beginn an weniger Kapital binden
Je mehr Einsparung im Tagesgeschäft, desto mehr finanzielle Mittel für Kreditrückzahlungen und weitere Investitionen. Wo beispielsweise häufig mehr Kapital gebunden ist als nötig, ist das Lager. Viele Praxen führen eher ad-hoc-Bestellungen durch und verlieren mit der Zeit den Überblick über ihre Bestände. Wenn man sich von Anfang an damit auseinandersetzt, wie Materialbestände optimiert und unter Kontrolle gehalten werden können, wirkt sich das positiv auf die Liquidität seiner neuen Praxis aus.
Quellen:
¹ http://newsroom.apobank.de/pressreleases/existenzgruendung-zahnaerzte-2017-einzelpraxis-bleibt-standard-2792501
² https://www.praxis-plus-gruendung.de/wissen/lohn-sich-eine-eigene-praxis-ueberhaupt/
³ https://www.existenzgruender-jungunternehmer.de/p/gruendung/branchen/gesundheit/praxisgruendung.html
⁴ Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung | Jahrbuch 2018
Quelle: Wawibox