Recht 09.10.2013
Haftstrafe: Spanner-Zahnarzt geht in Berufung
Der wegen heimlicher Videoaufnahmen von Mitarbeiterinnen zu einer Haftstrafe verurteilte Zahnarzt aus Gera ruft die nächste Instanz an. Der Mann habe gegen das Urteil Berufung beim Landgericht Gera eingelegt, sagte eine Sprecherin des Amtsgerichts Gera und bestätigte damit einen Bericht der „Ostthüringer Zeitung“ (Dienstag). Er war zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Das Amtsgericht hatte ihn Ende September in 211 Fällen für schuldig befunden – etliche weitere waren bereits verjährt.
Der Anwalt des Zahnarztes begründete nach dem Zeitungsbericht die Berufung damit, dass die Beweise gegen seinen Mandaten mit Hilfe eines Hausfriedensbruchs erhoben worden seien. Er hatte schon vor dem Amtsgericht argumentiert, dass sich die Frauen rechtswidrig Zutritt zum Büro des Arztes und damit zu den Videodateien verschafft hätten. Der Verteidiger scheiterte jedoch mit seinem Vorstoß, dass die im Büro gefundenen Dateien vor Gericht nicht verwertet werden dürften.
Die Frauen hatten die heimliche Videoüberwachung im Frühjahr 2012 entdeckt. Auf Datenträgern des Arztes hatten Ermittler knapp 7500 solcher Dateien gefunden oder wiederhergestellt. Acht Frauen waren von den Fällen betroffen. Der Angeklagte hatte im Prozess geschwiegen. ZWP online berichtete.
Quelle: dpa