Statements 14.04.2023

Zahntechnik-Trends: Digital arbeiten, heißt digital denken!



Zahntechnik-Trends: Digital arbeiten, heißt digital denken!

Foto: Marko Aliaksandr – shutterstock.com

Ein Kurzinterview mit ZTM Jürgen Sieger, wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung „Digitale Dentale Technologien (DDT)“ am 12. und 13. Mai 2023 im Kongresszentrum Dortmund, zu aktuellen Zahntechnik-Trends.

Zur IDS 2023 wurden zahlreiche Innovationen für den prothetischen Workflow vorgestellt. Worauf lag der Fokus?

Die Herstellung von Totalprothesen und Prothesen zur provisorischen Versorgung aus Kunststoff war ein interessantes Thema. Bisher selten verwendete Werkstoffe wie z. B. Polyamid werden verstärkt eingesetzt. Der Gesichtsscan als Tool zur Ästhetik-Optimierung wird zunehmend in den Workflow integriert. Außerdem gewinnen Systeme zur Korrektur von Zahnfehlstellungen an Bedeutung, damit die Korrektur vor der Prothetik und nicht durch sie stattfindet.Systeme für die additive Fertigung mit Metallen und Kunststoffen waren ebenfalls ein prominentes Thema. Die Softwareanbieter schrauben an den Feineinstellungen in allen Bereichen ihrer CAD-Software und suchen nach Kooperationsmöglichkeiten.

Warum nimmt die Aufzeichnung der Kieferbewegungen eine Schlüsselrolle bei der Herstellung von Restaurationen ein?

Die Funktion darf bei der Restauration von Zähnen nicht außer Acht gelassen werden. Die Systeme zur digitalen Bewegungsaufzeichnung liefern exakte dreidimensionale Bewegungsdaten, die von der CAD-Software zur Konstruktion genutzt werden können. Sie sind das Tool, mit dem ein Gleithindernis-freier Zahnersatz hergestellt werden kann.

Was verstehen Sie unter „artgerechte Verarbeitung“ der Materialien im Rahmen des 3D-Drucks?

Drucker und Druckmaterialien müssen optimal aufeinander abgestimmt sein. In diesem Zusammenhang sind validierte Prozesse und geschulte Mitarbeiter notwendig, damit gleichbleibende Ergebnisse erzielt werden können.

Digital vom Abdruck bis zur Krone: Was raten Sie Neueinsteigern wie auch routinierten Anwendern, um im Angebotsdschungel den Überblick zu bewahren?

Es gibt viele gute Angebote und die Industrie liefert heutzutage ausgereifte Systeme.Ein Intraoralscanner oder eine Fertigungsanlage sind kein Kauf fürs Leben, sie haben eine begrenzte Lebensdauer. Worauf ich hinauswill, ist: Es ist gar nicht so wichtig, wofür Sie sich bei Ihrem ersten System entscheiden, sondern dass Sie anfangen, digital zu arbeiten und zu denken. Denn digitale Arbeitsprozesse muss man erleben, um sie mit allen Auswirkungen auf Praxis und Labor zu verstehen. Lassen wir uns darauf ein, werden wir mit Genauigkeit, Wirtschaftlichkeit und vor allem mit weniger Zeiteinsatz für Vorbereitung sowie Nacharbeiten in Praxis und Labor belohnt.Hat man den ersten Schritt getan, will man mehr und versteht schnell, welche neuen Arbeitsprozesse für die eigene Entwicklung sinnvoll sind. Digitaltechnik und individuelle Ästhetik schließen sich nicht aus. Es ist vielmehr so, dass neue Werkzeuge zur Verfügung stehen, um optimierte ästhetische Restaurationen zu verwirklichen.Zum Findungsprozess: Natürlich ist es wichtig, das zum Team passende System zu kaufen. Wenn beide Partner, Praxis und Labor, ein Interesse daran haben, auch „digital“ gut zusammenzuarbeiten, sollten sie miteinander reden und den Neustart bzw. Weiterentwicklungen gemeinsam planen. Die Veranstaltung „Digitale Dentale Technologien“ (DDT) ist hier wie eine kleine IDS fürs Digitale und bietet verschiedene Möglichkeiten, sich zu informieren. Insgesamt acht kurze und knackige Vorträge am Samstag sollen dazu anregen, sich mit dem jeweils behandelten Thema näher zu beschäftigen. Parallel informieren unsere Industriepartner die Teilnehmenden persönlich in der Ausstellung und stellen am Freitag ihre Produkte in ausgiebigen Workshops vor. Wo sonst gibt es so konzentrierte Informationen zum Thema Digitalisierung in Zahnarztpraxis und Dentallabor?

Vielen Dank für das Gespräch.

Dieser Artikel ist in der ZT Zahntechnik Zeitung erschienen.

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