Statements 17.04.2023
E-Rezept und Patientenakte: Hohe Akzeptanz im europäischen Ausland
Intensive Gespräche zu Fachkräftemangel, Praxiseffizienz und Digitalisierungsstrategie erwartet
Auf der DMEA, Europas führendem Event für Digital Health, dreht sich vom 25. bis 27. April alles um Gesundheits-IT und die Trends von morgen. Einen inhaltlichen Schwerpunkt in den Berliner Messehallen bilden das Spannungsfeld Datenschutz und Digitalisierung, aber auch die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im März vorgestellte Digitalisierungsstrategie. Sie soll der lang ersehnte Wendepunkt sein, um der elektronischen Patientenakte (ePA) und dem E-Rezept endlich zum Durchbruch zu verhelfen.
Blick ins Ausland: Polen, Spanien und Italien weit voraus Der exemplarische Blick nach Spanien, Italien und Polen demonstriert, wie viele Jahre früher die Digitalisierung des Gesundheitswesens in anderen Ländern angegangen worden ist. In Italien und Spanien gibt es die ePA seit 2015, in Polen seit 2019. Allen Ländern gemein ist, dass für die Patientenakte eine Opt-Out Regelung gilt, d.h. Patienten, die keine Akte wünschen, müssen aktiv widersprechen bzw. gilt für Spanien, dass nur einzelne Einträge gelöscht werden können. In diesen Ländern ist auch die Verbreitung des E-Rezepts sehr hoch: Spanien verzeichnet sogar Spitzenwerte von rund 98 Prozent, nachdem die digitale Lösung bereits 2005 eingeführt wurde. In Italien wurde das E-Rezept ab 2008 an den Start gebracht, in Polen 2019.
Deutschland im internationalen Vergleich abgeschlagen
“Der Vergleich zeigt, wie sehr wir in Deutschland hinten dran sind”, sagt Dr. Florian Weiß. “Aber ich bin überzeugt, dass wir auch hierzulande eine hohe Akzeptanz von E-Rezept und ePA erreichen können. Dafür ist es einerseits wichtig, an regulatorischen Stellschrauben zu drehen. Aus unserer Sicht ist es daher richtig, dass das Bundesgesundheitsministerium einen Strategiewechsel vollzogen hat und über Opt-Out die Verbreitung der ePA forcieren möchte. Andererseits ist auch die gesamte Branche gefordert, aktiv den Dialog zu suchen, für Digitalisierung zu werben und deutlich zu machen, dass sich Diagnostik, Therapie und Medikationssicherheit dadurch deutlich verbessern können.”
Quelle: jameda GmbH