Branchenmeldungen 25.04.2023

47. Jahrestagung der südbadischen Zahnärztinnen und Zahnärzte in Rust



47. Jahrestagung der südbadischen Zahnärztinnen und Zahnärzte in Rust

Foto: Dr. Georg Bach

Spezialpodien Kieferorthopädie und Oralchirurgie

Zwei Spezialpodien flankierend zum wissenschaftlichen Hauptprogramm ergänzten die 47. Jahrestagung der südbadischen Zahnärztinnen und Zahnärzte im Confertainment Center des Europaparks in Rust. Für die Veranstalter der Bezirkszahnärztekammer Freiburg gab es eine erfreuliche Premiere: Erstmals wurde eine „magische Marke“ geknackt – denn zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Mainpodium im Dome des Confertainment Centers und den Zahnmedizinischen Fachangestellten, die im Ballsaal Berlin tagten, nahmen erstmals über 2.000 Mitglieder der Dentalfamilie an der südbadischen Fortbildungsveranstaltung teil.

Knapp 150 kieferorthopädische Fachzahnärztinnen und -zahnärzte füllten den Salla Bianca des Confertainment Centers. Unter der souveränen und sympathischen Moderation von Dr. Martin Leupolz stellten die Ordinarien der vier baden-württembergischen KFO-Lehrstühle ihre Forschungsergebnisse und Behandlungsschemata vor.

Professorin Dr. Britta A. Jung (Freiburg) gab einen Überblick über praxisrelevante Aspekte des Lückenschlusses, während Professor Dr. Christopher J. Lux (Heidelberg) sein Update zu kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Behandlungen bei skelettalen Dysgnathien vorstellte. Einer für betroffene Patienten überaus relevanten Problematik widmete sich Professor Dr. Dr. Bernd Lapatki (Ulm), der über den frühen Behandlungsbeginn bei Deckbiss und Klasse II/2 sprach.

Die Universität Tübingen entsandte ebenfalls ihren Ordinarius – Professor Dr. Bernd Koos widmete seine Ausführungen den skelettalen Verankerungen im klinischen Alltag. Lange, interessante interkollegiale Diskussionen, die sich weit in die Pausenzeiten hineinzogen, waren ein beredter Beweis dafür, dass die vier Referenten die Erwartungen des Auditoriums mehr als erfüllt haben.

Der Moderator des oralchirurgischen Spezialpodiums und Autor dieser Zeilen zeigte sich hocherfreut darüber, dass eine sehr große Zahl vornehmlich junger Kolleginnen und Kollegen das  historische Zirkuszelt im Confertainment Center, den „Traumpalast“, füllten und damit bewiesen, dass das Interesse an der zahnärztlichen und der Oralchirurgie ungebrochen ist.

Und die knapp sechzig Teilnehmer des nunmehr 5. Spezialpodiums Oralchirurgie wurden nicht enttäuscht, denn sie durften ein facettenreiches und überaus interessantes wissenschaftliches Programm erleben. Den Auftakt hierzu steuerte Dr. Robert Würdinger (Marburg und Wetzlar) dar, der über Rot-Weiß-Aspekte aus der Sicht des Oralchirurgen sprach und seine Ausführungen mit einer großen Anzahl hervorragend dokumentierter Fallbeispiele untermauerte. Sein Credo: Entscheidend ist die Planung!

Dr. Markus Reise (Jena) konnte wertvolle Hinweise zur minimalinvasiven Parodontalchirurgie geben und stellte bereits zu Beginn seiner Ausführungen klar, „Es reicht nicht, wenn Sie sich ein paar neue Instrumenten kaufen!“. Er legte den Schwerpunkt seiner Ausführungen auf den Einsatz des Schmelzmatrixproteins Emdogain und stellte hier zahlreiche Indikationen anhand von Fallbeispielen vor.

„Keramikimplantate im Fokus“ – Dr. Frank Spitznagel (Düsseldorf) stellte die rhetorische Frage „Ab jetzt alles in Weiß?“. Er berichtete über seine Erfahrungen mit Zirkondioxidimplantaten und ergänzte seine Ausführungen mit der bisher erworbenen Evidenz zu diesem Thema. Faszinierend, wie schnell sich dieses neue Verfahren und Material etabliert hat.

Als letzter Referent des Spezialpodiums Oralchirurgie ergriff Priv.-Doz. Dr. Dr. Andreas Pabst (Koblenz) das Mikrofon. Der am Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz tätige Kieferchirurg sprach über „Allografts in der Alveolarkammaugmentation“ und zog mit seinen Ausführungen über die vielfältigen Optionen dieser in der Regel von Lebendspendern gewonnenen Materialien das Auditorium in den Bann. Vor allem seine praxisnahen Empfehlungen, welches Allograft sich für welchen Einsatz eignet, rief beim Auditorium große Zustimmung hervor.

Der Berufsverband Deutscher Oralchirurgen ist Kooperationspartner des Spezialpodiums Oralchirurgie und dessen stellvertretender Landesvorsitzender, Dr. Robert Schwagierek, leitete die in das Programm eingebettete Mitgliederversammlung des baden-württembergischen Landesverbandes.

In diesem Jahr pausieren musste das „jüngste Kind“ der Spezialpodientrilogie, das Spezialpodium Zahntechnik. Im kommenden Jahr – so die berechtigte Hoffnung der Bezirkszahnärztekammer Freiburg – wird es einen Relaunch mit dem Kooperationspartner Zahntechniker-Innung geben.

Die Bezirkszahnärztekammer Freiburg hat die Fachkollegen- und Zahntechnikerpodien behutsam und zielsicher in den vergangenen Jahren entwickelt, um flankierend zu dem Hauptprogramm für Zahnärztinnen und Zahnärzte, für das Professor Dr. Elmar Hellwig verantwortlich zeichnet, und dem für die Zahnmedizinischen Fachangestellten eine ideale Ergänzung zu bieten, sowie um die Dentalfamilie komplett in Rust zu versammeln.

Das hierfür entwickelte Tagungslogo spiegelt diese Zielsetzung wider und fand bei den gut 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, welche an den drei Veranstaltungstagen die Räume des Confertainment Centers füllten, breite Zustimmung.

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