Branchenmeldungen 09.12.2021
Wie beeinflussen Bakterien unsere Gesundheit und – umgekehrt?
Der Darm ist ein gewaltiges Ökosystem. Billionen von Bakterien leben darin. Wir unterscheiden zwischen guten und schlechten Bakterien. Es sind mikroskopisch kleine Verbündete, die uns immer begleiten, uns unterstützen und oft auch gegen Feinde verteidigen.
Eigentlich bemerken wir die Arbeit der Billionen Mikroben in unserem Körper kaum. Einer hat vielleicht stärkere Nerven, weil er viele Vitamin-B-produzierende Bakterien besitzt. Jemand isst aus Versehen eine leicht verschimmelte Heidelbeere, ohne dass ihm diese etwas anhat, was bei einem andern vielleicht eine leichte Übelkeit auslöst. Aber: Die Vielfalt von Bakterienstämmen ist für eine gute Gesundheit entscheidend.
Aktive Mitbewohner
Der Darm kontrolliert seine „Bewohner“, indem er via Darmschleimhaut Netze bildet, in denen sich die Bakterien verfangen. Sie unterstützen den Darm in den verschiedensten Funktionen, zum Beispiel in der Verdauung: Bakterien spalten unverdauliche Nahrungsbestandteile auf und liefern der Darmschleimhaut Nährstoffe (z.B. Fettsäuren). Bakterien schützen aber auch vor unerwünschten Eindringlingen: Eine gesunde Darmflora verhindert, dass Krankheitserreger sich im Körper ausbreiten und unterstützt so unser Immunsystem.
Vielfalt ist entscheidend
Zahlreiche Forschungen konzentrieren sich auf die Modulation des Mikrobioms durch ernährungswissenschaftliche Ansätze. Das ist relevant, zumal diese Mikroorganismen bereits in unserem Mund den Verdauungsprozess einleiten und für einen gesunden Mund sorgen. Sie können aber auch Unglücksfälle auslösen, von denen Mundgeruch und Plaquebildung nur der Anfang sind. Schlechte Mundhygiene kann zu Problemen wie Karies oder Parodontitis (eine Infektion des Zahnfleischs), aber auch zu viel ernsteren Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Demenz führen. Die Mikrobiomforschung ist sehr aktiv und bedeutend. Die Wissenschaft will etwa herausfinden, ob es DAS gesunde Mikrobiom gibt und wie man dessen bakterielle Zusammensetzung bei Menschen stimulieren kann, die nicht das Glück haben, dies von Geburt an in ihrem Darm zu haben. So wissen wir heute zum Beispiel, dass Krebs, Autismus und Autoimmunkrankheiten von Multipler Sklerose bis hin zu rheumatoider Arthritis mit dem Mikrobiom zusammenhängen. Die entscheidende Frage ist: Wie beeinflussen Bakterien unsere Gesundheit und – umgekehrt – wie können wir die Mikroben beeinflussen? Eine gute, effektive Mundhygiene ist schon mal ein sehr guter Anfang.
Quelle: Curaden