Branchenmeldungen 30.08.2024
Praxismanagerin: Entlastung und Bereicherung im Praxisalltag
Die Komplexität der Arbeit im Gesundheitswesen hat zugenommen, Medizinische wie Zahnmedizinische Fachangestellte brauchen heute nicht nur medizinisches und verwaltungstechnisches Fachwissen: Zunehmend sind auch Führungskompetenzen und Managementqualitäten gefragt. Vor diesem Hintergrund entstand das Berufsbild der Praxismanagerin.
Digitalisierung, sich verändernde Rahmenbedingungen, laufend neue Gesetze und Vorgaben: Das Führen einer Arztpraxis oder Zahnarztpraxis ist anspruchsvoller geworden. Eine qualitativ hochwertige und dem Menschen zugewandte Gesundheitsversorgung für alle Patientinnen und Patienten so zu organisieren, dass auch die Praxis als Unternehmen gesund bleiben kann, gelingt nicht nebenbei. Vor diesem Hintergrund vertrauen immer mehr Praxisleitungen diese Aufgabe einer ausgebildeten Praxismanagerin an: Sie plant, organisiert und kontrolliert den gesamten Praxisalltag, leitet das Team, unterstützt jedes Teammitglied in seiner fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung im Sinne der Praxis, führt die interne Kommunikation, leitet oder kontrolliert das Qualitätsmanagement und managt krisenhafte Situationen wie etwa IT-Sicherheitsvorfälle. Sie führt die Praxis auch kaufmännisch, sodass Kosten und Gewinn in einem gesunden Verhältnis bleiben und die Praxisleitung sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren kann: Als Ärztin, Arzt, Zahnärztin oder Zahnarzt für ihre Patientinnen und Patienten da zu sein. Ebenso wie die Praxisleitung gibt auch die Praxismanagerin der Praxis ein Gesicht. Mit Empathie, Management Skills, außerordentlichen Kommunikationsfähigkeiten und einer positiven, motivierenden Grundhaltung schafft sie eine freundliche Atmosphäre, in der sich alle im Team sowie Patientinnen und Patienten wohlfühlen können – auf Google, jameda & Co. werden schließlich in aller Regel nicht nur die ärztliche oder zahnärztliche Leistung, sondern auch das Patientenerlebnis insgesamt bewertet, und das hängt stark vom Praxismanagement ab. Karola Bommer ist seit 35 Jahren MFA in einer Landarztpraxis in Dankmarshausen. 2022 hat sie am Fernlehrgang Zertifizierte Praxismanagerin in der Arztpraxis des PKV Instituts teilgenommen, um die Arbeit des 5-köpfigen Praxisteams noch besser zu managen. Die MFAs arbeiten eigenverantwortlich, bilden sich permanent weiter und gestalten die Praxis mit eigenen Ideen mit. „Ich sehe mich nicht als Vorgesetzte“, sagt Bommer: "Wir sind gleichberechtigt im Team, aber ich trage besondere Verantwortung dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten menschlich und medizinisch kompetent behandelt werden. Dazu gehört auch, dass jede im Team ihr Potenzial entfalten kann.“ Neben der Planung von Fortbildungen kümmert sich Bommer unter anderem um das Qualitätsmanagement, den Social Media Auftritt der Praxen und die Planung von Veranstaltungen und Aktionstagen.
Was Praxismanagerinnen heute mitbringen müssen
Meist kommt die Praxismanagerin aus den eigenen Reihen: Medizinische Fachangestellte aus dem Team nehmen dazu an einer entsprechenden Weiterbildung teil. Oft ist es die Praxisleitung selbst, die einer Mitarbeiterin die Weiterbildung zur Praxismanagerin vorschlägt. Welches Teammitglied sich für diese Position am besten eignet, hängt von Fragen der Persönlichkeit, aber auch von fachlichen Fähigkeiten und vom Bedarf der eigenen Praxis ab: „Gute Praxismanagerinnen sind Organisationstalente“, sagt Iris Schluckebier, Expertin für Praxis- und Qualitätsmanagement sowie Teilnehmerbetreuerin beim PKV Institut, einem führenden Weiterbildungsanbieter speziell für Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte. „Sie können Menschen auf Augenhöhe führen.“ Neben dem Sinn fürs Menschliche gehöre zum Berufsbild auch der Sinn fürs Unternehmerische: „Eine Arztpraxis ist ein Unternehmen. Sie muss vernünftig wirtschaften, um Gehälter zahlen und den Praxisbetrieb aufrechterhalten zu können. Wer einen Sinn und ein Interesse dafür hat, wird die kaufmännische Praxisführung auch ohne BWL-Studium meistern.“
Wer darf sich Praxismanagerin nennen? Keine geschützte Berufsbezeichnung
Die Berufsbezeichnung „Praxismanagerin“ ist nicht geschützt, Fortbildungsinhalte können je nach Anbieter stark variieren und etwa die Praxisorganisation, die betriebswirtschaftliche Praxisführung, die Abrechnung oder generelles Zeitmanagement in den Mittelpunkt stellen. „Eine Fortbildung zur Praxismanagerin sollte möglichst viele Bereiche des Praxisbetriebs abdecken und speziell für Medizinische bzw. Zahnmedizinische Fachangestellte entwickelt worden sein“, sagt Eva Betz-Weiß, Leiterin Produktmanagement Fernlehrgänge beim PKV Institut. Auch der Umfang erlaube Rückschlüsse auf die Fortbildungsqualität: „Praxismanagerin wird man nicht über Nacht. Kurze Wochenendseminare können Impulse geben, aber kein solides Wissen und Fähigkeiten für Praxismanagerinnen vermitteln. Auf der anderen Seite können Fortbildungen, die sich über ein Jahr und länger erstrecken, an den Bedürfnissen der Praxis vorbeigehen.“ Die Fernlehrgänge Zertifizierte Praxismanagerin in der Arztpraxis und Zertifizierte Praxismanagerin in der Zahnarztpraxis des PKV Instituts umfassen jeweils 258 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Beide Fernlehrgänge dauern 8 Monate und beinhalten 8 Lektionen, die monatlich als PDF im Lerncampus und gedruckt als Buch per Post kommen. Die 8 Lektionen – Teamleitung, Praxisorganisation, Praxis-BWL, Abrechnung, Praxismarketing, Qualitätsmanagement, Arbeitsrecht und Patientenbetreuung – können berufsbegleitend bei flexibler Zeiteinteilung mit 5-6 Stunden Lernzeit pro Woche absolviert werden. Beide Fernlehrgänge sind zertifiziert von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht. „Der kompakte Aufbau und die Inhalte, die nah an der Praxis sind, haben mich angesprochen“, sagt Janet Strobel aus Gera, die 2021 ihre Ausbildung zur Praxismanagerin beim PKV Institut gemacht hat. Sie war bereits Erstkraft und hatte die Praxis weitestgehend gemanagt. Als eine neue Auszubildende erwartet wurde, wollte sie fundiertes Wissen aufbauen, um sich auch als Ausbilderin sicher zu fühlen. Den Fernlehrgang zur Praxismanagerin empfiehlt sie nun jeder engagierten MFA: „Nach der Ausbildung bleibt man irgendwann stehen. Mit dem Fernlehrgang zur Praxismanagerin kommt man insgesamt auf den neuesten Stand und geht mit der Zeit.“ Heidi Zisterer ist 2021 Praxismanagerin geworden. Die ZFA und Dentalhygienikerin genießt den Spagat zwischen Patientenbehandlung und Management: „Nach 20 Jahren Prophylaxe habe ich diese Herausforderung gebraucht.“ Die Fortbildung zu Praxismanagerin absolvierte sie auch, um ihre führende Position im Team zu stärken: „Mit dem Titel kommt ein neues Selbstbewusstsein.“ Diplomatisch zu bleiben und in jeder Situation die Ruhe zu bewahren, sind aus Zisterers Sicht wichtige Eigenschaften für den Job.
Trend zu BAG und MVZ: Praxisorganisation wird noch anspruchsvoller
Ob groß oder klein, Einzelpraxis, Praxisgemeinschaft, Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) oder Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), ob mit Spezialisierung oder ohne, auf dem Land wie in der Stadt: Eine Praxismanagerin tut jeder Praxis gut. „Mit dem Strukturwandel in der hausärztlichen Versorgung in Richtung Berufsausübungsgemeinschaften und Medizinische Versorgungszentren wird sich auch der Trend zur Praxismanagerin noch weiter verstärken“, sagt Katrin Egenberger, Geschäftsführerin des PKV Instituts. MFA Michaela Gunreben etwa hat den Fernlehrgang nach Jahrzehnten im Beruf absolviert, als ihre kleine Hausarztpraxis sich mit einer anderen Pra-xis zur BAG Gesundhausärzte Memmelsdorf zusammentat. Das Team, das sie managt, wurde mit dem MFA Award 2024 als Deutschlands bestes Praxisteam ausgezeichnet.
Weiterbildung zur Praxismanagerin ohne Mehrkosten
Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt, auch in der Arzt- und Zahnarztpraxis. Das Qualifizierungschancengesetz (QCG) trägt diesem Wandel Rechnung und fördert Weiterbildungsmaßnahmen nicht nur für Arbeitssuchende oder von Arbeitslosigkeit Bedrohte, sondern gezielt auch für Festangestellte, deren Branche und Berufsbild sich wandelt. Wer seinen Mitarbeitern den Fernlehrgang zur Praxismanagerin beim PKV Institut ermöglichen will, kann deswegen in vielen Fällen mit 100 % Kostenerstat-tung von der Bundesagentur für Arbeit rechnen. Die Kosten für die Weiterbildung werden oftmals zu 100% von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Förderfähig sind MFAs und ZFAs, die in Teilzeit oder Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, und deren jüngste Teilnahme an staatlich geförderten Weiterbildungsmaßnahmen mindestens zwei Jahre zurückliegt. „Der Fernlehrgang zur Praxismanagerin ist nicht nur eine Investition in den Praxiserfolg, sondern auch eine Chance, engagierte MFAs und ZFAs zu binden und zu motivieren“, sagt Katrin Egenberger.
Nähere Informationen zu Fördermöglichkeiten sowie zu den Fernlehrgängen Zertifizierte Praxismanagerin in der Arztpraxis und Zertifizierte Praxismanagerin in der Zahnarztpraxis finden Interessierte unter www.pkv-institut.de.
Quelle: PKV Institut GmbH