Branchenmeldungen 11.07.2023

Biodynamisches Masur-Konzept für Kieferorthopädie und Implantologie

Biodynamisches Masur-Konzept für Kieferorthopädie und Implantologie

Foto: Jessica Socher

Zum 22. Mal fand am 3. Mai das Implant Forum Allgäu in Mindelheim im Unterallgäu statt. Referentinnen und Referenten aus ganz Deutschland hielten am Nachmittag und Abend Vorträge zum Überthema „Die Zeit ist reif für neue Wege – in Zahnarztpraxis und Dentallabor“ und zeigten spannende Patientenfälle aus dem Praxisalltag. Bei einem waren sich alle einig: Das Ziel ihrer Arbeit ist die Zufriedenstellung des einzelnen Patienten unter höchsten ästhetischen und qualitativen Ansprüchen.

Zahntechnische Perfektion – im Team

Gastgeber Dr. Ralf Masur eröffnete das Symposium zusammen mit Zahntechnikermeister Mitko Pertemov aus Mindelheim. Ausgehend von der ersten gemeinsamen Arbeit der beiden stellte Pertemov seine Ansichten in der Zahntechnik und sein Vorgehen vor. Besonders wichtig sei ihm dabei ein sehr hoher persönlicher Anspruch an die ästhetische Vollendung jeder seiner Arbeit. Zudem sei ihm der eigene gewohnte praktische Ablauf nicht gänzlich durch computerunterstützte Verfahren zu ersetzen. Bei ihm stand das ELab-Programm im Vordergrund, wo er die Computerplanung von der Transluzenz bis hin zur perfekt optimierten Zahn-, sowie Zahnfleischfarbe vorstellte. Immer wieder appellierte er, dass heranwachsenden Zahntechnikern der Raum und auch die Zeit gegeben werden muss, um sich ein maximales Level an eigenen Fähigkeiten aneignen und somit weiterhin eine hohe zahntechnische Qualität erhalten zu können. 

Im abwechselnden Dialog mit Dr. Masur stellte Pertemov verschiedenste Arbeiten von der Implantat-Operation bis hin zum finalen Einsetzen der labortechnischen Arbeit vor. Anschließende Patienteninterviews bestätigten nochmals die hervorragende symbiontische Zusammenarbeit der beiden Referenten. Wichtige Gedanken beim gemeinsamen Arbeiten seien dabei stets: Was ist beim Patienten erforderlich? Und welche Auswirkungen wird es im Gesicht geben? Dr. Masur stellte zudem klar: „Gesunde Zähne sind stets zu erhalten. Auch, wenn um das Thema Zahnimplantate geht.“

Weichgewebe um Implantate – perfekt und sicher

Im zweiten Vortrag präsentierte der Oralchirurg Dr. Michael Berthold aus München eine spannende Versorgung des Zahnes 21. Der zuvor knochenschonend extrahierte Zahn wurde mittels Direktimplantation ersetzt. Im Verlauf der Operation wurde ein Freies  Schleimhauttransplantat aus dem Gaumen entnommen und gemeinsam mit sanft angefülltem autologen Knochenersatzmaterial eingebracht. Provisorisch wurde ein Teil der Zahnwurzel auf das Implantat gearbeitet, um weiterhin ein gesundes Zahnfleischrelief zu gewährleisten, sowie eine Heilung im bekannten Profil anzuregen. Die Arbeit wurde mit einer adhäsiv an den Nachbarzähnen geschienten Krone versorgt, bis zum finalen Einsetzen der endgültigen Arbeit.

Digitale Implantologie für die Praxis

Nach einer kurzen Pause, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine große Dental-Ausstellung bestaunen konnten, folgte Professor Dr. Sigmar Schnutenhaus aus Hilzingen mit seiner interessanten Präsentation zu einer Implantation im Seitenzahnbereich. In der digitalen  Planung deutete er immer wieder darauf hin, wie wichtig der vorhandene Knochen zur Positionierung sowie dem Erfolg der Operation ist. Zudem riet er all denjenigen, die es bisher noch nicht umgesetzt haben: „Es wird langsam Zeit für den Einstieg ins Digitale.“ So würde sich beispielsweise die Arbeitszeit mit einem Oralscaner um die Hälfte zur konventionellen Arbeit reduzieren.

Kieferorthopädie für das Kiefergelenk: schnell – schwer – sicher

Anschließend folgte M.Sc. Katja Masur mit individuellen kieferorthopädischen Fällen. Unter der richtigen Planung und dem richtigen Zeitmanagement ließen sich unter anderem mittels Alignertherapie hervorragende ästhetische Ergebnisse erzielen – ohne Notwendigkeit von größeren Kieferoperationen. Sie führte dabei Patientenfälle aus diversen Altersklassen auf. Unter dem Titel „Von schnell bis schwierig“ verdeutlichte sie, wie stressfrei eine gemeinsame Behandlung aus der Kieferorthopädie und der Oralchirurgie mithilfe der neuesten Technik für die Patienten sein kann. Bei dem biodynamischen Masur-Konzept für Kieferorthopädie und Implantologie steht die Biologie zur Rehabilitation an oberster Stelle.

Implantatkonzepte und Zirkon – gesünder für Patienten und Behandler?

Dr. Thore Santel ging bei seinem Vortrag nicht nur auf die Patienten ein, sondern auch auf das gesamte Praxisteam sowie die Behandler. Fünf Mikronährstoffe stellte er dabei in den Vordergrund, welche auschlaggebend für den Erfolg von Implantationen sowie die allgemeine Gesundheit sind. „Der Körper kann nicht funktionieren, wenn wir bestimmte Stoffe nicht zu uns nehmen“, erklärte er. Diese fünf Nährstoffe (Vitamin D3, Vitamin K3, Calcium, Magnesium und Omega-3) sorgen bei ausreichender Aufnahme für ein deutlich besseres gesundheitliches Gefühl. Über 50 Prozent der Patienten und der Mitarbeiter gaben bei einer seiner präsentierten Umfragen an, eine gesundheitliche Verbesserung, wenn nicht sogar eine deutliche Verbesserung im täglichen Leben bekommen zu haben. „Ich freue mich am meisten, wenn es dem Patienten gut geht“, sagte Dr. Santel. „Das ist meine Motivation, wenn der Patient so zufrieden ist und ich solch Feedback bekomme“. Dessen Meinung konnten sich die anderen Referentinnen und Referenten nur anschließen.

Implantologie am Nordkap

Die hauseigenen Zahnärzte Sebastian Maurer und Lukas Borkowski aus Bad Wörishofen rundeten letztlich das Symposium mit ihren Eindrücken aus der Fortbildung „Implantologie am Nordkap“ humorvoll ab. Mit beeindruckenden Foto- und Videoaufnahmen von einer großen Autorallye mit einer Route von Bad Wörishofen bis hin zum Nordkap gaben sie den rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gute Stimmung mit zum Buffet, das den inspirierenden und erfolgreichen Abend vollendete.

Wie immer war es bei Masur erfrischend, kollegial und informativ. In nur kurzer Zeit haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die aktuellen Themen der kompletten Zahnmedizin vertieft. So muss Fortbildung heute sein: für die Praxis, praktikabel und profitabel.

Autor: Dr. Ralf Masur

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