Branchenmeldungen 21.02.2011

Desinfizierende Gurgellösungen schaden dem Magen

Desinfizierende Gurgellösungen schaden dem Magen

Foto: © Shutterstock.com

Desinfizierende Mund- und Gurgellösungen sorgen nicht nur für frischen Atem, sie töten auch die im Speichel enthaltenen Bakterien ab. Dies kann negative Folgen für die Magenschleimhaut haben.

Schwedischen Wissenschaftlern zufolge wandeln Bakterien im Mund offenbar Nitrate, die zuvor aus dem Darm ins Blut aufgenommen wurden und sich in den Speicheldrüsen angesammelt haben, in Nitride um. Aus den Nitriden wiederum wird im Magen Stickoxid gebildet, ein wichtiger Botenstoff, der den Blutfluss reguliert. Dieser fördert die Durchblutung und die Erneuerung der Magenschleimhaut und schützt die Magenwand vor der zersetzenden Magensäure. „Auf diese Weise könnte beispielsweise auch nitratreiches Gemüse Entzündungen der Schleimhaut und Magengeschwüre verhindern", erklärt Dr. Martin Strauch vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI).

„Sollten sich diese Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen, müsste insbesondere Menschen von dem Gebrauch solcher Mundspülungen abgeraten werden, die Medikamente gegen Schmerzen und Entzündungen einnehmen", so Dr. Strauch. Einige dieser Wirkstoffe erhöhten nämlich die Gefahr von Blutungen in der Magenwand, z. B. Acetylsalicylsäure (Aspirin). Erste Hinweise darauf gibt es bereits: Ratten, deren Mund mit einer desinfizierenden Lösung behandelt wurde, weisen nach einer Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten deutlich mehr Schädigungen der Magenschleimhaut auf.

Quelle: Aktuelle Meldung vom 26.05.2008 auf www.internisten-im-netz.de.


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