Branchenmeldungen 11.11.2024

Digitales Gesundheitsmonitoring: Sorge um Datensicherheit

Digitales Gesundheitsmonitoring: Sorge um Datensicherheit

Foto: woravut – stock.adobe.com

In der Schweiz messen viele Menschen ihre Gesundheitswerte mit Wearables oder Smartphones, insbesondere während medizinischer Behandlungen. Langfristiges Gesundheitstracking zu Präventionszwecken ist jedoch selten, trotz positiver Einstellung zur Nutzung der Daten für Forschung und Gesellschaft. Häufige Barrieren sind der Aufwand und Datenschutzbedenken. Quantitative Studien zeigen, dass viele Menschen Gesundheitsdaten wie Schritte oder Ernährungsgewohnheiten kurzzeitig aufzeichnen, aber nicht dauerhaft. Eine qualitative Befragung der Sanitas Krankenversicherung ergab, dass Gesundheitsmonitoring oft als oberflächlich wahrgenommen wird und die Sorge um Datensicherheit gross ist.

Datensicherheit als grösste Hürde

Die Befragten misstrauen der digitalen Welt, und aktuellen Diskussionen um künstliche Intelligenz verstärken diese Unsicherheit. Viele wissen nicht, wer hinter den Tracking-Apps steht und wie ihre Daten verwendet werden. Zudem wird bezweifelt, dass Tracking zu einem gesünderen Verhalten führt, und manche befürchten negativen Druck oder Sucht. Einige Befragte haben Gesundheitsdaten aus finanziellen Gründen mit ihrer Krankenversicherung geteilt, aber langfristige Vorteile fehlen oft. Eine hohe intrinsische Motivation für Gesundheitsmonitoring entsteht meist erst bei Krankheit.Viele wussten nicht, dass die Forschung von geteilten Gesundheitsdaten profitieren könnte, waren aber offen für die Idee, einen Beitrag zur Allgemeinheit zu leisten. Dennoch gibt es Bedenken, dass frühe Krankheitserkennung unerwünschte Ergebnisse bringen könnte.

Unterschiede nach Wertegruppen

Tech-affine Materialisten (21 Prozent der Bevölkerung) sind an finanziellen Anreizen und persönlicher Datenanalyse interessiert, während neugierige Idealisten (27 Prozent) aus Solidarität und Gerechtigkeit beitragen möchten. Beide Gruppen betonen die Bedeutung der Nutzerfreundlichkeit und vertrauenswürdiger Anbieter.

Studiendesign

Die qualitative Befragung von GIM Suisse im Januar 2024 umfasste 24 Teilnehmende (je zur Hälfte weiblich und männlich) im Alter von 28 bis 55 Jahren. Die Paare wurden basierend auf ihrer Haltung zum Gesundheitsmonitoring und allgemeinen Werten interviewt. Eine digitale Vorbereitungsaufgabe erfasste ihre Nutzungsgewohnheiten und Grundeinstellungen.

Quelle: Stiftung Sanitas Krankenversicherung

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