Branchenmeldungen 11.04.2017
Ice Age 6: Der Zahnarzt kommt
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Italienische Archäologen haben die bis dato ältesten menschlichen Zähne gefunden. Untersuchungen ergaben, dass die 13.000 Jahre alten Schneidezähne bereits zahnärztliche Behandlungen aufweisen – Bohren und Füllen war also schon in der Eiszeit möglich.
Mithilfe kleiner Steinwerkzeuge hantierten unsere Vorfahren bereits an ihren Zähnen, wenn sie Schmerzen verspürten. Dass Löcher in den Zähnen, selbst wenn sie „ausgebohrt“ wurden, kein effizientes Kauwerkzeug mehr sind, war bereits vor 13.000 Jahren schon klar. Auf der Suche nach Füllungen, die den Wurzelkanal abdichten und im besten Fall auch die Schmerzen reduzierten, wurden die altsteinzeitlichen Menschen bei einer Mischung aus Bitumen, Pflanzenfasern und Haaren fündig.
Forscher rund um Prof. Stefani Benazzi von der University of Bologna untersuchten die Schneidezähne mithilfe verschiedener mikroskopischer Techniken und kamen so der ältesten Füllung der Welt auf die Spuren. Dass Zähne bereits vor 14.000 Jahren zahnärztlich behandelt wurden, zeigten frühere Funde aus Italien. Dabei fanden sich aber lediglich Spuren vom Bohren. Dass in der Altsteinzeit auch schon Löcher gefüllt wurden, beweisen nun die aktuellen Funde.
Prof. Benazzi und sein Team vermuten hinter der Zusammensetzung der Füllung zum einen das Abdichten des Wurzelkanals – Bitumen ist eine natürlich vorkommende, teerartige Masse – und zum anderen durch das Hinzufügen von Pflanzenfasern eine aseptische und schmerzstillende Wirkung.
Quelle: newscientist.com