Branchenmeldungen 17.07.2025
Implantatreinigung in zehn Sekunden? Forscher testen neue Technik gegen periimplantäre Biofilme
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Das Konzept verbindet dabei zwei etablierte Werkzeuge. Zunächst wird die Implantatoberfläche zehn Sekunden lang mit Hybenx Gel benetzt. Die sulfonierte Phenolsäure ist aus der Parodontologie als chemischer Debridement Helfer bekannt. Direkt danach folgt eine mechanische Reinigung mit Natriumbicarbonatstrahl. Die Idee dahinter ist eine kurze, aber intensive chemomechanische Desinfektion, die den Biofilm knackt, ohne das Implantat unnötig zu beschädigen. Für die Untersuchung wurden zwei explantierte Titanimplantate genutzt, die klinisch wegen periimplantärer Infektion entfernt worden waren. Beide wiesen vor der Behandlung massive weiche und harte Ablagerungen auf. Nach der Kombination aus Gel und Air Polishing zeigten sich die Oberflächen im Rasterelektronenmikroskop deutlich sauberer. Die anschließende Röntgenanalyse bestätigte den visuellen Eindruck. Organische Kontaminanten und Fremdmaterialien waren im Vergleich zu den unbehandelten Proben deutlich reduziert. Neben den In vitro Befunden beschreibt das Autorenteam einen einzelnen klinischen Fall, in dem TST ebenfalls angewendet wurde. In der radiologischen Kontrolle nach drei Monaten zeichnete sich eine mögliche Regeneration des periimplantären Knochens ab. Für eine valide klinische Bewertung sei das aber noch zu früh, betonen die Autoren selbst.
Quelle: Scientific reports