Branchenmeldungen 25.08.2016
Implantologie auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) 2017
Aktuelle Trends bei Implantatsystemen und Werkstoffen – digitale Techniken bei Implantatplanungen – spezielle Größen und Ausführungsformen – autologer und allogener Knochenersatz – ein Schwerpunktthema der kommenden IDS
Die Implantologie zeichnet sich als Querschnittswissenschaft durch eine
Vielzahl von Impulsen aus unterschiedlichen Disziplinen aus und ist ein
Wachstumsbereich der Zahnheilkunde. Beispielsweise implantieren in
Deutschland schon deutlich über 10.000 Zahnärzte regelmäßig. Für sie und
für alle Kollegen, die einen Einstieg in dieses attraktive Therapiefeld
erwägen, stellt die Internationale Dental-Schau (IDS) in Köln die
umfassende Informationsquelle für Trends, innovative Behandlungsformen
und Produktneuheiten dar.
Werkstoffe und Größen
Eine
klare Entwicklung ist bei den Werkstoffen für Implantate auszumachen.
Zu den bewährten Klassikern aus Titan kommen immer mehr neuere
Materialien hinzu. Eine Option stellen heute Keramikimplantate aus
Zirkonoxid dar. Üblicherweise handelt es sich dabei um einteilige
Ausführungen, doch dürften bereits zur IDS 2017 verschiedene zweiteilige
Alternativen verfügbar sein – wahlweise mit Klebe- oder mit
Schraubverbindung. Sie sollen eine geschlossene Einheilung ermöglichen,
was bei Ein-Stück-Implantaten in der Regel nicht möglich ist. Geht es
„nur“ um die Ästhetik, so steht als weitere Wahlmöglichkeit eine
Vielzahl konfektionierter Keramikabutments für Titanimplantate zur
Disposition. Alternativ dazu können mit Hilfe von CAD/CAM-Verfahren
individuelle Abutments gefertigt werden.
Darüber
hinaus werden auch Kunststoffimplantate interessant. Solche aus PEEK
(Polyetheretherketon) eignen sich zum Beispiel für die minimalinvasive
Flapless-Methodik (Insertion ohne Mukoperiostallappen). In Zukunft
könnten auch verwandte Materialien an Bedeutung gewinnen, namentlich
PEKK (Polyetherketonketon). Außer den reinen Keramiken und den reinen
Kunststoffen erscheinen Hybridmaterialien spannend, die das Beste beider
Welten zu kombinieren versuchen.
Im Bereich
der Titanimplantate bleiben neben den klassischen „großen“ Implantaten
Mini-Implantate (für schmale und atrophierte Kiefer sowie für
Prothesenträger oder in schmalen Lücken im seitlichen Frontzahnbereich)
sowie Kurz-Implantate (z.B. als Alternative zum Sinuslift) interessante
Optionen. Von den kleinen Riesen zu den großen Zwergen: Bei langjährigen
Prothesenträgern und Tumorpatienten oder wenn der Chirurg oder der
Patient einen Knochenaufbau ablehnen (zum Beispiel als „zu
zeitaufwendig“) können auch die besonders langen Zygoma-Implantate zum
Zuge kommen, die im Jochbein verankert werden (3-5 Zentimeter).
Prophylaxe von Periimplantitis
Einen
großen Raum nimmt die Implantatnachsorge ein, denn sie bestimmt
wesentlich die Erfolgsquote nach vielen Jahren. Hier spielt die
individuelle Auswahl des Werkstoffs für den betreffenden Patienten
ebenso eine Rolle wie das Emergenzprofil, das beispielsweise durch ein
sorgfältiges Backward-planning und durch individuelle Abutments
optimiert werden kann.
Bei der prothetischen
Planung ist stets die Hygienefähigkeit zu beachten, wobei die
Dentalindustrie Produkte und Services für alle Optionen bietet, wie z.
B. die Befestigung eines Abutments via Titanbase oder um Konzepte für
verschraubte Stege handelt.
Für eine sichere
Prognose steht eine fein differenzierte mikrobiologische Diagnostik zur
Verfügung. Dazu zählt die klassische Sonde zur Bestimmung der
Sondierungstiefen und den Test auf BOP (bleeding on probing) ebenso wie
Spiegel und Lupenbrille zur Erhebung des Plaque-Indexes. Ergibt sich
hier der Verdacht auf eine periimplantäre Entzündung, kommt das gesamte
weitergehende analytische Instrumentarium zum Einsatz: Röntgensysteme,
genetischer Test auf IL-1-Polymorphismus, Bestimmung mikrobiologischer
Markerkeime und der aktiven Matrix-Metalloproteinase-8 sowie weiterer
Parameter. Die IDS zeigt, bis zu welcher Stufe die betreffenden Werte
direkt chairside erhoben werden können, wo die Hinzuziehung eines
spezialisierten Labors angezeigt ist und mit welchen Verfahren in diesem
Falle die Probennahme in der Praxis erfolgen kann.
Digitale Verfahren für die Implantologie
Durch
eine optimierte Planung der Implantat-Position und des chirurgischen
Eingriffs wird das Heilungspotenzial des Körpers maximal ausgeschöpft.
Dabei helfen klassischerweise digitale Verfahren, ja, die Implantologie
stellt wohl die Paradedisziplin dar! Hier lassen sich die Vorzüge der
dentalen digitalen Welten vielleicht am besten nutzen. Dies reicht von
der Überlagerung verschiedener Bilddaten (z.B. Röntgenbild, ggf. DVT,
CT, Intraoralscanner, gescannte Modelldaten) über das oben angesprochene
Backward-planning bis hin zur Bohrschablonen-Herstellung. Diese kann
neuerdings öfter im Labor bzw. in der Praxis erfolgen – mit Gewinn an
Zeit und Wertschöpfung für den eigenen Betrieb.
GTR & GBR
Einen
weiteren aufstrebenden Bereich innerhalb der Implantologie stellen die
gesteuerte Geweberegeneration und die gesteuerte Knochenregeneration
(GTR, GBR) dar. Dafür stellt die Dentalindustrie eine ganze Reihe von
Produkten zur Verfügung, allen voran ein vielfältiges Angebot an
Knochenersatzmaterialien. Man denke hier nur an die auf 3D-Röntgendaten
basierenden, patientenindividuell CAD/CAM-gefertigten Knochenblöcke, die
passgenau inseriert werden und die Erfolgschancen beispielsweise bei
Augmentationen oder Osseotransplantationen erhöhen können! In Köln
werden die Ergebnisse dieser Entwicklungen von Experten der
Dentalindustrie umfassend dargestellt. Es kann sich dabei um autologe
Transplantate handeln oder auch um allogene Knochenblöcke. Denn auch die
Letzteren lassen sich selbst bei parodontal erkrankten Patienten zur
Rekonstruktion defizitärer Kieferkämme verwenden.
Auch
die kommende IDS bietet dem implantologisch orientierten Fachbesucher
eine perfekte Gelegenheit, sich über sämtliche Innovationen seines
dynamischen Fachgebietes umfassend zu informieren – ein Vorteil, den nur
die Internationale Dental-Schau dank ihrer einzigartigen Größe und
konzentrierten Kompetenz vermitteln kann. Wie der persönliche
Schwerpunkt auch gesetzt sein mag, auf der IDS vom 21. bis zum 25. März
2017 findet jeder Besucher die zu ihm passenden Lösungen: Dazu stehen
zahlreiche Experten vor Ort für Beratungsgespräche bereit. Wer seine
Teilnahme an der IDS bereits im Vorfeld plant, hat optimale Chancen,
wichtige Impulse und Informationen für die eigene Tätigkeit zu gewinnen.
Idealerweise finden sich dabei zahnärztlich-zahntechnische Teams
zusammen, denn gerade Implantologie bedeutet bekanntlich stets enges
Teamwork.
„Auf der IDS in Köln bietet sich dem
Implantologen die einzigartige Möglichkeit, Hersteller und ihre Produkte
live zu erleben und von neuen Werkstoffen über zweiteilige
Keramikimplantate bis zum zeitgemäßen Backward-planning einen fundierten
Überblick über alles gewinnen, was ihm in naher Zukunft bei Ihrer
Arbeit zusätzliche Unterstützung geben kann“, so Dr. Martin Rickert,
Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e.V.
(VDDI).
Die IDS (Internationale Dental-Schau)
findet alle zwei Jahre in Köln statt und wird veranstaltet von der GFDI
Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH, dem
Wirtschaftsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e.V.
(VDDI). Durchgeführt wird sie von der Koelnmesse GmbH, Köln.
100 Jahre VDDI
Der
VDDI feiert 2016 sein 100-jähriges Bestehen. Er wurde am 24. Juni 1916
als Verband der Deutschen Dental-Fabrikanten gegründet und veranstaltete
1923 die erste Dental-Schau. 1928 veranstaltete der VDDF die erste
Internationale Dental-Schau. Heute umfasst der VDDI 200
Mitgliedsunternehmen mit 20.000 Mitarbeitern. Der Gesamtumsatz beläuft
sich auf mehr als 5 Mrd. Euro, bei einer Exportquote von 62 Prozent.
Mehr Informationen zum Jubiläum finden Sie unter www.100.vddi.de
Quelle: Koelnmesse GmbH