Branchenmeldungen 19.04.2022
Die Ärztekammer ist strikt gegen Abschaffung von Wahlärzten
Ist das Wahlarztsystem noch zeitgemäß?
Die Ärztekammer ist strikt gegen die Abschaffung des Wahlarztsystems. Einen entsprechenden Vorstoß des Vizeobmannes der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Andreas Huss, wies ÖÄK-Präsident Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres am 7. April vehement zurück. Der starke Trend zum Wahlarzt zeige, dass es im Kassenbereich Probleme gebe. Die ÖGK solle also endlich die Situation der Kassenärzte verbessern, anstatt „zu versuchen, einen Keil zwischen die Ärzteschaft zu treiben“, meinte er. Die von Huss verlangte Trennung in Kassenärzte und reine Privatärzte „löst das Problem überhaupt nicht“, stellte Prof. Szekeres in einer Aussendung fest. Denn dieses liege darin, dass es aktuell „offensichtlich einfach zu wenig attraktiv ist, einen Kassenvertrag anzunehmen“. Ärzte wollten sich Zeit für die Patienten nehmen und Familie und Beruf unter einen Hut bekommen können. Die ÖGK sei „herzlich eingeladen“, da für Verbesserungen zu sorgen. Dringend nötig wären bessere Möglichkeiten der Zusammenarbeit, flexiblere Anstellungsmöglichkeiten, eine Kombination von Wahl- und Kas- senarztmöglichkeit, weniger Bürokratie und vieles mehr, ergänzte Vizepräsident Johannes Steinhart – der nach den aktuellen Ärztekammerwahlen Prof. Szekeres in Wien als Präsident ablösen wird. Junge Ärzte würden dem Kassensystem „die kalte Schulter zeigen, weil dieses völlig veraltet und verstaubt ist“. „Da soll die ÖGK zuerst einmal aufräumen, bevor sie einen ganzen freien Berufszweig abschaffen will. Das haben wir der ÖGK auch schon x-mal ausgerichtet“, verwies er darauf, dass diese Auseinandersetzung auch schon vor einem Jahr geführt wurde. Der Arbeitnehmer-Vertreter Huss hatte sie mit einem Zeitungsinterview neuerlich angefacht
Quelle: www.medinlive.at
Dieser Beitrag ist in der Dental Tribune Österreich erschienen.