Branchenmeldungen 12.09.2016

Meridias-Projekt zur Mund- und Zahnhygiene läuft erfolgreich

Meridias-Projekt zur Mund- und Zahnhygiene läuft erfolgreich

Foto: © Julius Brockmann / Sputnik

Ein Lächeln ist der schönste Lohn für ihre Arbeit: Kirsten Rodriguez hatte vor etwa zwei Jahren im Seniorenzentrum Meridias Meerbusch ein ambitioniertes Projekt zum Thema Zahnhygiene ins Leben gerufen. Vielen Senioren konnte seitdem geholfen werden, wie eine erste Bilanz zeigt. Für die Leiterin der Abteilung „Gesundheit und Prävention“ ein Ansporn. Jetzt bewirbt sich das Haus mit dem Konzept für einen Präventionspreis.

„Das Lächeln der Damen und Herren in unserer Einrichtung gibt mir die Gewissheit, den richtigen Weg gegangen zu sein“, sagt Kirsten Rodriguez. Sie arbeitete vor ihrer Zeit bei Meridias auch in einer Zahnarztpraxis. Die Zahngesundheit der Bewohner war ihr deshalb schon immer ein Anliegen. 2014 ging sie etwas in der stationären Pflege im Umkreis Einmaliges an: Sie entwickelte zusammen mit der Einrichtungsleitung ein Konzept zur Mund- und Zahnhygiene bei älteren Menschen. Das Ziel: zufriedene Bewohner, die sich mit gepflegten Zähnen deutlich wohler fühlen und ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen.

„Viele Menschen, die zu uns in die Einrichtung ziehen, haben aus unterschiedlichen Gründen einen sehr schlechten Zahnstatus“, berichtet Kirsten Rodriguez. Demenz, Schamgefühl oder Unwissenheit führe dann zu einem massiven Vermeidungsverhalten. Die Senioren wollten nicht zum Zahnarzt oder sich bei der Zahnhygiene helfen lassen.

Doch auch im Alter sei eine gute Mundhygiene wichtig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden, vernünftig essen und sprechen zu können, betont Kirsten Rodriguez. Fachliche Unterstützung erhält sie seit mehr als zwei Jahren von Zahnarzt Dr. Dr. Winfried Spittler, mit dem die Einrichtung einen Kooperationsvertrag geschlossen hat. Er kommt seit 2014 regelmäßig in die Einrichtung um die Zähne und Prothesen der Bewohner zu kontrollieren. Darauf folgten mehr als 300 Behandlungen in seiner Praxis.

Kirsten Rodriguez koordiniert die Termine für die Bewohner und achtet darauf, dass diese auch eingehalten werden. „Wir wussten, dass viele medizinische Behandlungen außerhalb des Hauses nötig werden, deshalb haben wir einen besonderen Service eingeführt“, sagt sie. Mitarbeiter der Einrichtung begleiten die Senioren bis in die Praxis des Zahnarztes. Meist geht das zu Fuß oder mit dem Rollstuhl. Insgesamt wurde seit Projektstart so knapp 100 Bewohnern geholfen.

Gesichert wird der Erfolg auch durch die Zusammenarbeit und Abstimmung mit einer im Haus angestellten Ökotrophologin. Sie hat eine beratende Funktion, leitet ernährungstherapeutische Maßnahmen ein und bereitet individuelle Kost für die Bewohner in der hauseigenen Küche zu. Zusätzlich werden die Pflegekräfte von Meridias durch regelmäßige Schulungen für das Thema sensibilisiert. Die Abteilung „Gesundheit und Prävention“, die durch ein Sportprogramm auch die Mobilität der Bewohner fördert, wurde mittlerweile auf sechs Personen aufgestockt. Die Koordination und Abstimmung aller physiotherapeutischen Anwendungen im Haus übernimmt die ausgebildete Physiotherapeutin Margit Peifer.

„Unser Projekt zeigt, dass es möglich ist, auch älteren Menschen, die nicht mehr allein für sich sorgen können, den Zugang zu einer guten ärztlichen Versorgung zu ermöglichen“, sagt Einrichtungsleiter Jörg Hartmann. Aus diesem Grund habe man sich entschieden, das Projekt bei einem Präventionspreis eines Fachmagazins der Altenpflege einzureichen. „Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn wir dort gewinnen“, sagt Hartmann, noch wichtiger sei ihm aber, dass das Thema Zahnhygiene im Pflegebereich dauerhaft mehr Beachtung fände.

Weitere Informationen: www.meridias.de

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