Branchenmeldungen 08.11.2022
Neue Behandlungseinheit nach 20 Jahren – ein Vorher-Nachher
20 Jahre lang war die ÜBAG MVZ MEDECO Berlin Standort Tempelhof als Praxisgemeinschaft organisiert. 2019 vollzog das Team den Wechsel zum Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Als Zahnarzt und Gesellschafter ist Dr. Christof Börsch von Anfang an dabei. Im Interview spricht er über patientenorientierte Öffnungszeiten und die passende Praxisausstattung, die einer durchgängig hohen Auslastung standhält.
Herr Dr. Börsch, was ist das Besondere an dieser Zahnklinik?
Wir sind 16 Gesellschafter, die die MEDECO Berlin finanziert haben und alle vor Ort als Zahnärzte mitarbeiten – verteilt auf die sechs Standorte, die wir in Berlin haben. Wir sind kein MVZ, das mit Fremdkapital finanziert wurde, sondern wir sind eins von den „guten“ MVZ, wie ich immer sage. Das ist mir ganz wichtig, wenn es um das Thema MVZ geht. Ich war von Anfang an dabei und habe den Tempelhofer Standort am 1. Januar 1999 eröffnet. Unser Anspruch war es von Beginn an, besonders patientenorientiert zu sein. Das sieht man am deutlichsten an unseren langen Öffnungszeiten: Aktuell haben wir montags bis freitags von 7 bis 21 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Bei so ausgedehnten Öffnungszeiten und einer entsprechend hohen Auslastung wird die Praxisausstattung – und insbesondere die Behandlungseinheiten – in besonderem Maße beansprucht. Mit welchen Geräten arbeiten Sie am Standort MEDECO Tempelhof?
Das stimmt, bei uns sind die Einheiten jeden Tag deutlich länger als in anderen Zahnarztpraxen in Betrieb. Seit Eröffnung Ende der 1990er-Jahre arbeiten wir mit Geräten des finnischen Dentalgeräteherstellers Planmeca. Nach über 20 Jahren und tagtäglicher starker Beanspruchung waren unsere Einheiten häufiger reparaturbedürftig. Mir graute es allerdings vor der Renovierung: Vor fünf Jahren wurde ein anderer Teil unserer Praxis renoviert, was mit reichlich Stress und Aufwand verbunden war. Dort wurden die Planmeca-Einheiten gegen Einheiten eines anderen Herstellers ausgetauscht. Wir hatten damals sehr viel Ärger, weil wegen der neuen Einheiten der Fußboden gleich mitrenoviert werden musste.
Für welchen Weg haben Sie sich in „Ihrem“ Teil der Praxis entschieden?
Wir haben glücklicherweise ein Dentaldepot gefunden, das uns exakt die Nachfolge-Einheiten unserer alten Arbeitsplätze anbieten konnte. Somit haben wir 2021 sieben neue Arbeitsplätze mit den Compact i Classic-Einheiten von Planmeca ausgestattet. Das Beste war, dass die neuen Einheiten genau an die bisherigen Anschlüsse passen. Das war für mich ein überzeugendes Argument: Die alte Einheit abschrauben und die neue einfach draufsetzen – besser gehts nicht! Der Austausch der Behandlungseinheiten hat absolut stressfrei mit geringem technischen Aufwand geklappt – und das wie versprochen innerhalb weniger Tage!
Sie haben jetzt den direkten Vergleich: Welche Verbesserungen fallen Ihnen bei den neuen im Gegensatz zu den alten Einheiten auf?
Die Compact i Classic-Einheiten sind eine Weiterentwicklung der alten Einheiten. Ich habe den Eindruck, dass die Einheiten mit dieser neuen Generation „erwachsen“ geworden sind. Optisch haben sich die Stühle etwas verändert, doch sie sind ihrem Design treu geblieben. Das schmale Standbein und die schlanke Linie sind geblieben. Erst auf den zweiten Blick stellt man fest, dass die neue Generation der Einheiten technisch weiterentwickelt und die Oberflächen hochwertiger verarbeitet sind. Ein Highlight der neuen Einheiten ist definitiv das Polster: Wir haben uns für die Ultra-Relax-Polster mit Memoryschaum entschieden. Unsere Patienten fühlen sich auf der Komfortliege sehr wohl.
Dr. Christof Börsch:
„Ich arbeite mit dem Schwingbügel viel ergonomischer. Ich kann zum Instrument greifen, ohne den Oberkörper verdrehen zu müssen, und während der Behandlung meinen Blick auf den Patienten gerichtet lassen. Auch fürs Handgelenk ist die neue Instrumentenpositionierung viel leichter und angenehmer.“
Und welche Unterschiede stellen Sie als Behandler fest?
Die bedeutsamste Verbesserung ist für mich der Schwingbügel. Statt der klassischen hängenden Schläuche haben wir uns für das Schwingbügelsystem entschieden, bei dem die Instrumente über dem Patienten schweben und nach Benutzung automatisch an ihren Platz zurückgezogen werden. 20 Jahre lang haben wir mit der anderen Einheit gearbeitet, und nach zwei Tagen hatten sich alle an das neue System gewöhnt. Der große Vorteil ist, dass die Hand- und Winkelstücke nicht mehr auf den Boden fallen. Früher ist uns mindestens einmal im Monat ein Instrument heruntergefallen, das dann reparaturbedürftig war. Durch das Schwingensystem fällt dieser Kostenfaktor komplett weg.
Wirkt sich der Schwingbügel auch auf Ihre Arbeitsabläufe aus?
Ja, ich arbeite mit dem Schwingbügel viel ergonomischer. Ich kann zum Instrument greifen, ohne den Oberkörper verdrehen zu müssen, und während der Behandlung meinen Blick auf den Patienten gerichtet lassen. Auch für das Handgelenk ist die neue Instrumentenpositionierung viel leichter und angenehmer. Und da die Einheit sehr schmal gebaut ist, kann man mit dem Rollhocker sehr gut um den Patienten herumfahren und von allen Seiten gleichermaßen behandeln.
Wie erleichtern die neuen Planmeca-Einheiten darüber hinaus Ihren Arbeitsalltag?
Die neuen Einheiten sind mit einem hygienischen Touchpanel ausgestattet – die Bedienung läuft intuitiv ab, da die Symbole dieselben geblieben sind. Die Pflege der Einheiten wurde verbessert, da ein automatisches Reinigungssystem integriert ist und viele Schläuche jetzt direkt an der Einheit gespült werden. Außerdem nutzen wir gerne das PlanID-System: Jeder Behandler kann seine individuellen Einstellungen und Stuhlpositionen speichern und per Chipkarte an jeder Einheit aktivieren. So ist im MVZ eine flexible Arbeitsplatzwahl möglich und man fühlt sich direkt an seinem Arbeitsplatz wohl. Der Griff zum Nachfolgemodell, das sich quasi per Plug-and-play anschließen ließ, war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Ich bin sehr glücklich, Planmeca treu geblieben zu sein!
Dieses Interview ist bin der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis 11/2022 erschienen.
Autorin: Maria Reitzki