Branchenmeldungen 25.02.2013
Neue Studie evaluiert Behandlungserfolg in Zahnarztpraxen
DGParo: Gute parodontale Versorgung hilft Zähne länger zu erhalten – Selbsteinschätzung der präventiven
Ergebnisqualität in der Praxis – Aktuelle Übersicht über die
Mundgesundheit der Patienten – Verbessertes Qualitätsmanagement durch
Benchmarking
In Deutschland
gibt es 20 Millionen Patienten mit behandlungsbedürftigen
Parodontalerkankungen. Sie alle könnten effektiver behandelt und
Zahnverlust vielfach verhindert werden, wenn systematischer
diagnostiziert und noch mehr Prophylaxe betrieben würde. Eine
aktuelle Studie der Universität Greifswald soll Zahnärztinnen und
Zahnärzten aufzeigen, wie es um ihre Behandlungserfolge und die
Qualität ihrer präventiven Maßnahmen in den Bereichen Zahnhygiene
und Mundgesundheit bestellt ist. Unter dem Namen QuBe (Qualitätsmanagement durch Benchmarking) hat das Forschungsteam um Prof. Dr. Reiner
Biffar ein Instrument entwickelt, durch das individuelle Praxisdaten
mit einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage (SHIP-Studie)
verglichen werden. Zahnärztinnen und Zahnärzte, die sich an der
Umfrage beteiligen erhalten eine Analyse der präventiven
Ergebnisqualität in ihrer Praxis, anonyme Vergleichswerte zu anderen
Studienteilnehmern sowie für das Qualitätsmanagement.
Eine umfassende und nachhaltige
Prophylaxe ist ein effektiver Baustein parodontaler Behandlung. Was
wissenschaftliche Erkenntnisse bereits zeigen, soll nun im Rahmen
einer Studie der Universität Greifswald in der Praxis evaluiert
werden. Welchen Beitrag leisten präventive Maßnahmen in
Zahnarztpraxen, wie gut ist die Mundgesundheit der Patienten und wie
effektiv sind die Aktivitäten der Zahnarztkollegen im direkten
Vergleich? QuBe (Qualitätsmanagement durch Benchmarking) erhebt,
misst und bewertet dies als Teil des Qualitätsmanagements in den
Praxen und vergleicht die Ergebnisse mit den Daten der
bevölkerungsrepräsentativen SHIP-Studie. Praxen, die mit der
Abrechnungssoftware DS-Win (Damsoft GmbH) oder Charly (Solutio GmbH)
arbeiten, können unkompliziert an der Studie teilnehmen. Andere
Abrechnungssysteme werden derzeit entsprechend vorbereitet. Die
Teilnahme erfolgt über in der Praxissoftware integrierbare
Fragebögen. Für die Auswertung müssen einige Daten über die
jeweilige Zahnarztpraxis und die zugehörigen Patienten in zwei
kurzen, EDV-gestützten Fragebögen erfasst werden. So wird zum einen
die jeweilige Praxis charakterisiert. Zum anderen werden wichtige
Einflussgrößen, wie Geschlecht, Schulbildung, usw., die für die
Generierung der Aussage relevant sind, miteinbezogen. Sobald die
Patientenantworten im System stehen, können die Daten für das
eigene Qualitätsmanagement der Praxis genutzt werden. Einmal im
Quartal schicken die Zahnärztinnen und Zahnärzte die gesammelten
Daten an die QuBe-Studienleitung und erhalten im Anschluss kostenlos
eine Auswertung ihrer Praxis-Klientel im Vergleich zur Gesamtheit der
erhobenen Daten. Daraus wird eine ständig aktualisierte Grafik
generiert, das sogenannte Nomogramm. Dieses visualisiert die
Vergleichsdaten der eigenen Praxis im Vergleich zu den Daten der
SHIP-Studie. Zugriff darauf erhalten die Studienteilnehmer mit ihren
persönlichen Zugangsdaten auf der Internetseite
qube.uni-greifswald.de.
Durch die Teilnahme an der Untersuchung
leisten die Zahnärztinnen und Zahnärzte einen wichtigen Beitrag zur
wissenschaftlichen Forschung, gleichzeitig liefern sie Daten zur
Evaluation parodontaler Prophylaxe in deutschen Zahnarztpraxen.
Die vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung finanzierte Studie wird von der Deutschen Gesellschaft
für Parodontologie e.V. (DGParo) unterstützt. Als wissenschaftliche
Fachgesellschaft für parodontale Erkrankungen will die DGParo
Zahnärztinnen und Zahnärzte dafür sensibilisieren, dass mit einer
guten Prophylaxe jeder Zahn erhalten werden kann. „Die Ergebnisse
der QuBe-Studie sind wichtig, um auf die Bedeutung parodontaler
Versorgung hinzuweisen. Daher sollten sich möglichst viele
Zahnärztinnen und Zahnärzte daran beteiligen“, so Prof. Dr.
Thomas Kocher, neben Prof. Biffar der weitere Forschungsleiter der
QuBe-Studie und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für
Parodontologie e.V..
Zahnärztinnen und Zahnärzte, die an
der Studie teilnehmen wollen, können sich unter der E-Mail-Adresse
qube@uni-greifswald direkt an die QuBe-Studienleitung wenden.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V.