Branchenmeldungen 20.11.2023

Notfallpatienten mit akuten Bewusstseinsstörungen



Notfallpatienten mit akuten Bewusstseinsstörungen

Foto: DC Studio – stock.adobe.com

1. Schlaganfall (Hirnschlag)

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn ein Blutgefäß, sei es durch Verstopfung (ischämischer Schlaganfall) oder Riss (hämorrhagischer Schlaganfall), die lebenswichtige Blut- und Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbricht, was zu Gewebeschäden und Funktionsverlust führen kann.

ERKENNUNGSZEICHEN: 

  • Plötzliche halbseitige Schwäche oder Lähmung im Gesicht, Arm oder Bein 
  • Verwirrtheit und Sprachprobleme sowie starke Kopfschmerzen ohne ersichtliche Ursache 
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen

MASSNAHMEN:

  • Sofortiger Notruf und die Zeit der ersten Symptome notieren
  • Betroffenen mit (leicht) erhöhtem Oberkörper lagern 
  • Betroffenen beruhigen und für Ruhe sorgen

2. Krampfanfall

Ein Krampfanfall ist ein plötzlicher und unkontrollierter Zustand, der durch übermäßige elektrische Aktivität im Gehirn ausgelöst wird. Die Ursachen können vielfältig sein, darunter Epilepsie, Fieberkrämpfe, Kopfverletzungen oder Stoffwechselprobleme.

ERKENNUNGSZEICHEN: 

  • Plötzlicher Bewusstseinsverlust und unkontrollierte Muskelzuckungen
  • Schaumbildung vor dem Mund
  • Versteifung des Körpers
  • Einnässen

MASSNAHMEN:

  • Eigenschutz beachten und Betroffenen vor Verletzungen schützen
  • Betroffenen nicht festhalten oder Gegenstände in den Mund stecken
  • Kopf abpolstern und den Notruf wählen
  • Betroffenen in die stabile Seitenlage platzieren, sobald der Krampfanfall nachlässt

3. Unterzucker (Hypoglykämie)

Unterzucker tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel zu stark abfällt. Häufig bei Diabetikern durch Insulin oder blutzuckersenkende Medikamente, aber auch bei Nichtdiabetikern, beispielsweise bei intensiver Aktivität ohne ausreichende Nahrung.

ERKENNUNGSZEICHEN:

  • Blässe, Schwitzen und Zittern
  • Heißhunger, Unruhe und Verwirrtheit
  • Schneller Herzschlag, Schwäche und Schwindel bis zum Bewusstseinsverlust

MASSNAHMEN: 

  • Betroffenen Traubenzucker, Süßigkeiten, Fruchtsaft oder Cola anreichen 
  • Betroffenen beruhigen, für Ruhe sorgen und sicher lagern
  • Kohlenhydratreiche Mahlzeit nach Besserung der Symptome 
  • Notruf 112, wenn der Betroffene bewusstlos ist oder keine Besserung eintritt

Wussten Sie schon, dass ...

… die erste Stunde nach einem Schlaganfall („goldene Stunde“) entscheidend ist? In diesem Zeitraum sind medizinische Interventionen am effektivsten, um bleibende Hirnschäden zu minimieren. Je schneller die Behandlung beginnt, desto besser sind die Aussichten für eine Wiederherstellung und Genesung des Betroffenen.

Dieser Beitrag ist in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.

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