Branchenmeldungen 07.12.2022
One-Shot-3D-Gesichtsscanner macht den Unterschied
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Benjamin Votteler ist Zahntechnikermeister aus Berufung. Mit dem jahrgangsbesten Abschlusszeugnis sammelte er zunächst Erfahrungen in der Schweiz und Kalifornien; seit 2006 führt er das Dentallabor „Dentaltechnik Votteler“ in Pfullingen mit Erfolg. Schwerpunkte seiner Arbeit sind vorwiegend umfangreiche und komplexe Gesamtrestaurationen mit vorherigem Smiledesign. Auch Veneers, Kronen und Brücken sowie implantatgetragener Zahnersatz gehören zu seinem Berufsalltag. Nicht zuletzt war er zweimaliger Preisträger des internationalen Wettbewerbs „Okklusaler Kompass“. Mittlerweile gibt er sein umfangreiches Wissen als Autor und Referent weiter. Was hält er vom aktuellen Trend der Gesichtsscanner?
Herr Votteler, als Zahntechnikermeiter mit eigenem Dentallabor profitieren Sie von hochwertigen Patientendaten – Welche Rolle spielen eigentlich Gesichtsscanner für Ihre Arbeit?
Inzwischen möchte ich Gesichtsscanner nicht mehr missen. Ich setzte sie bei allen umfangreichen Arbeiten gern ein. Ein Gesichtsscanner gibt dem Patienten und dem (Fach-)Zahnarzt – und natürlich vor allem auch mir – Planungssicherheit. Zahnlänge, Zahnachse und Inklination der neuen Frontzähne können dreidimensional simuliert werden. Ich persönlich benutze den RAYFace One-Shot-3D-Gesichtsscanner. Er hat mich mit seiner Präzision durch sechs hochauflösende Kameras und seiner Geschwindigkeit, vergleichbar mit dem schnellen „Klick“ einer Fotoaufnahme in nur 0,5 Sekunden, restlos überzeugt. Auch die Einfachheit des Systems ist einzigartig.
Mit RAYFace werden nicht nur visuelle, sondern auch funktionelle Aspekte erfasst und in hochwertige 3D-Daten, einen „dentalen Avatar“, umgewandelt. Gibt es Unterschiede zum bisherigen zweidimensionalen Workflow?
Dadurch, dass es möglich ist, auch digitale Gesichtsbogendaten mit den Facescans von RAYFace zu matchen, tun sich ganz neue funktionelle Möglichkeiten auf. Ebenso ermöglicht das Matchen von DVT und Facescan eine sehr präzise Diagnostik für die Behandlungsplanung. Das alles sind enorme Vorteile, die dem (Fach-)Zahnarzt, Dentallabor und natürlich den Patienten zugutekommen. Nicht zu vergessen ist übrigens die genaue Bestimmung der Beziehungen zwischen Ober- und Unterkiefer sowie die Ausrichtung der Kiefergelenke. All das ist mit dem RAYFace möglich und reduziert Nachbesserungen tatsächlich auf ein Minimum.
Können Sie uns einen konkreten Patientenfall benennen, bei dem die Aufnahmen von RAYFace tatsächlich den berühmten Unterschied gemacht haben?
Ja, gleich einer meiner ersten Patientenfälle, bei dem ich mit RAYFace gearbeitet habe, war beeindruckend. Die Patientin konnte sich das zukünftige Behandlungsergebnis nicht vorstellen – ich konnte sie beraten und schlussendlich überzeugen, indem ich ihr Bilder der zukünftigen Ästhetik zeigte. Es war ein komplexer Fall mit Bisshebung und Rehabilitation aller Zähne. Ebenso habe ich bei dieser Patientin zebris for Ceramill® (digitaler Gesichtsbogen) angewendet und konnte so, bevor die eigentliche Behandlung begann, ein funktionell und ästhetisch perfektes digitales Wax-up erzeugen, die Modelle drucken und somit einerseits Silikonwälle für ein Mock-up erstellen wie auch Präparationssplints für den Zahnarzt. Die eigentliche Behandlung mit Veneers, Kronen und Brücken sowie einem Implantat ist nun für die kommenden Monate terminiert.
Dieses Interview ist in der Dentalzeitung 6/2022 erschienen.