Branchenmeldungen 27.01.2023
Parodontitis Behandlung wirkt nicht bei starken Rauchern
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Rauchen kann die Wirkung einer Parodontitis-Behandlung stark beeinträchtigen, das zeigt eine neue Studie der Universität Aarhus, die gerade im Journal of Dental Research erschienen ist.
Forscher untersuchten bei unterschiedlich starken Rauchern die jeweilige Wirkung auf die klinischen Ergebnisse einer Parodontitis-Behandlung. Die Studie zeigt, dass starke Raucher mit den schwersten Entzündungsformen einer Parodontitis keinen Nutzen aus der Behandlung ziehen. Wohingegen starke Raucher mit einer mittelschwerer Parodontitis immerhin bis zu 50 Prozent von einer Behandlung profitieren.
„Zu unserer Überraschung konnten wir feststellen, dass sich die Krankheit bei einigen Parametern in der am stärksten betroffenen Gruppe tatsächlich verschlimmert hatte, obwohl diese Gruppe die umfangreichste Behandlung erhalten hatte“, sagt Julie Pajaniaye MHH, Dentalhygienikerin.
Es wird geschätzt, dass etwa 40 Prozent der Bevölkerung von Parodontitis betroffen ist, wobei der Schweregrad der Erkrankung bei jedem einzelnen Patienten sehr unterschiedlich ist. Die Behandlung der Erkrankung wird an jeden einzelnen Patienten angepasst, einschließlich Tiefenreinigung der betroffenen Zähne, Aufklärung über die schädlichen Auswirkungen des Rauchens und in einigen Fällen einer Operation.
Laut Julie Pajaniaye verdeutlicht die Studie die Notwendigkeit für Politiker und Entscheidungsträger, bei der Entwicklung neuer klinischer Leitlinien und Überweisungen zu Raucherentwöhnungskursen besser in die Behandlung von Parodontitis einzubeziehen.
Zahnärzte und Dentalhygieniker überweisen Patienten derzeit nur in begrenztem Umfang zu Raucherentwöhnungskursen im Rahmen der Parodontitis-Behandlung. Dies sollte laut Julie Pajaniaye geändert werden – nicht zuletzt, weil die Studie erstmals zeigt, dass es bei starken Rauchern während einer aktiven Behandlungsphase zu einer Verschlechterung der Erkrankung kommen kann.
Quelle: Aarhus University