Branchenmeldungen 27.05.2014
Pillen, Salben und Co.: Nicht alles Neue ist besser!
BARMER GEK Arzneimittelreport 2014 deckt auf
Die BARMER GEK gibt immer mehr Geld für die Medikamente ihrer Versicherten aus. Allein im letzten Jahr stiegen die Kosten um rund drei Prozent. Kopfschmerzen bereiten der Krankenkasse außerdem neue, aber in ihrer Wirkung äußerst umstrittene Arzneimittel wie Blutgerinnungshemmer.
Rund 30 Milliarden Euro gab die gesetzliche Krankenversicherung 2013 für Medikamente aus – 4,2 Milliarden allein die BARMER GEK. Dazu der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Rolf-Ulrich Schlenker:
„Das waren rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arzneimittelausgaben machen den zweitgrößten Kostenblock in der gesetzlichen Krankenversicherung aus – nach den Ausgaben für die Krankenhäuser. Im laufenden Jahr sieht es schlechter aus. Wir haben Ausgabensteigerungen jetzt allein im März von rund zehn Prozent, was aber auf einen Eingriff der Politik zurückzuführen ist.“
Besonders stark zu Buche schlugen darüber hinaus Medikamente gegen Rheuma, Krebs und Multipler Sklerose.
„Diese Spezialpräparate sind sehr wirksam, aber leider auch sehr teuer. Sie machen rund fünf Prozent nur aller Verordnungen aus, verursachen aber 40 Prozent aller Kosten. Umso wichtiger ist es, dass diese Präparate dann aber auch tatsächlich wirksam sind.“
Starke Zweifel gibt's in dieser Hinsicht laut des neuen Arzneimittelreports vor allem bei einigen sogenannten Blutgerinnungshemmern.
„Blutgerinnungshemmer schützen vor allem bei Schlaganfall und vor Herzinfarkten. Sie werden vor allem präventiv eingesetzt. Dafür gibt es sehr bewährte Mittel. Jetzt sind aber neue Arzneimittel auf dem Markt - und diese neuen Arzneimittel sind in ihrer Wirkung leider noch nicht gesichert.“
Hier ist also Vorsicht angesagt, empfiehlt Dr. Rolf-Ulrich Schlenker:
„Begeisterung angesichts neuer Wirkstoffe hilft keinem der Beteiligten. Erst muss geklärt sein, ob die Medikamente sicher sind, das heißt, keinen Schaden verursachen. Wir raten deshalb den Ärzten, Verordnungen neuer Wirkstoffe überlegt vorzunehmen. Und wir raten unseren Versicherten und Patienten, immer beim Arzt nachzufragen, welche Medikamente er verordnet und ob diese bewährt sind.“
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.barmer-gek.de/presse. Dort gibt es den kompletten BARMER GEK Arzneimittelreport 2014 zum Download und zum Nachlesen.
Quelle: ots/BARMER GEK Arzneimittelreport 2014