Branchenmeldungen 30.05.2025

Regenerative Endodontie: neues Projekt zur Zahnrettung der Uni Greifswald

UNIMEDIZIN GREIFSWALD – Können Zähne von jungen Menschen gerettet werden, wenn der Zahnnerv bereits aufgrund von Unfällen oder Karies abgestorben ist? Dieser Frage geht ein Forschungsteam an der Greifswalder Zahnmedizin nach. Ziel der Studie ist es, verschiedene regenerative Behandlungsmöglichkeiten zu analysieren und zu verstehen, welche Therapien sich – je nach Krankheitsursache – besser eignen.

Regenerative Endodontie: neues Projekt zur Zahnrettung der Uni Greifswald

Foto: sorin – stock.adobe.com/ KI-generiert

Für ihr Projekt erhielt die Zahnmedizinerin Salma Al Nesser den renommierten Forschungspreis aus dem Wissenschaftsfonds 2024. In der Studie wird Al Nesser Patientenbehandlungen aus über einem Jahrzehnt auswerten. Analysiert werden die Behandlungsergebnisse bei jungen Patienten, dessen Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen ist und die eine Pulpaschädigung erlitten. „Wenn die Zahnpulpa beschädigt ist, kann es verschiedene Ursachen haben“, erklärt Dr. Julian Schmoeckel, der die geplante Studie betreuen wird. So können traumatische Zahnverletzungen oder auch Karies ursächlich für die Schädigung sein. „Hierfür gibt es verschiedene regenerative Behandlungsansätze, die – je nach Ursache – unterschiedlich wirken“, so der Oberarzt weiter. In dem Projekt soll daher untersucht werden, welche Faktoren die Heilungschancen solcher Behandlungen maßgeblich beeinflussen und wie die Ergebnisse weiter optimiert werden können.

Ein besonders Erfolg versprechendes Forschungsfeld in der Zahnmedizin stelle dabei die regenerative Endodontie dar. Sie zielt darauf ab, die abgestorbene Zahnpulpa über das Induzieren einer gezielten Einblutung wieder „zum Leben zu erwecken“. Dabei spielen Stammzellen eine wichtige Rolle, da sie neue Gewebe bilden können, die die Funktion des ursprünglichen Zahnnervs übernehmen. In der Greifswalder Studie werden in den kommenden Monaten die bisherigen Behandlungsergebnisse evaluiert, um die wissenschaftliche Basis für zukünftige regenerative endodontische Behandlungen zu stärken.

Die Ergebnisse seien nicht nur für die Erfolgschancen regenerativer Behandlungen bei jungen Patienten von Relevanz, sondern können auch die Grundlagen für eine individuellere und evidenzbasierte Zahnmedizin schaffen.

Dieser Beitrag ist unter dem Originaltitel: „Regenerative Endodontie“ in der Dental Tribune Deutschland erschienen.

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