Branchenmeldungen 16.10.2024
Reparaturen mit Komposit in der Seniorenzahnmedizin
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In der Seniorenzahnmedizin ermöglichen Reparaturen mit Komposit eine schonende und effektive Wiederherstellung von direkten und indirekten Restaurationen. Dank optimierter Eigenschaften von Kompositmaterialien können geriatrische und multimorbide Patienten mit Reparaturen versorgt werden, die ganz speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Prof. Dr. Cornelia Frese gibt dazu Auskunft.
Frau Prof. Frese, welche Herausforderungen begegnen Zahnärzten bei der Durchführung von Reparaturen mit Komposit in der Seniorenzahnmedizin?
Direkte und indirekte Restaurationen mit Mängeln, die sich schon seit Jahren im Mund befinden, können heute unter der Voraussetzung einer adäquaten Vorbehandlung der anzutreffenden Oberflächen erfolgreich mit Komposit repariert und erhalten werden. Generell ist zu sagen, dass bei geriatrischen und multimorbiden Patienten die in der Zahnerhaltung etablierten Standardverfahren zur Reparatur mit Kompositen angewendet werden sollten. Die Herausforderungen in der Seniorenzahnmedizin oder auch in der mobilen Zahnmedizin beginnen bei eingeschränkter Belastbarkeit und Therapiefähigkeit der älteren Patienten. Dies erfordert kürzere Behandlungssitzungen bei gleichzeitig erschwerter Trockenhaltung, ungünstiger Sicht, eingeschränkter Mundöffnung, unkontrolliertem Schluck-/Hustenreiz, Tremor und vielem mehr.
Wie kommunizieren Sie mit älteren Patienten über notwendige Therapiemaßnahmen, um Defekte mit Komposit zu reparieren?
Das Vorgehen bei einer Reparatur mit Kompositmaterialien hat durch die maximale Schonung der bestehenden Hart- und Weichgewebe zahlreiche Vorteile, die sich gut kommunizieren lassen. Insbesondere für die Patientengruppe der Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf gilt es, bedarfsgerechte Reparaturrestaurationen in der Restaurativen Zahnerhaltung bestmöglich anhand der Belastbarkeit und Therapiefähigkeit umzusetzen. Reparaturen an direkten und indirekten Restaurationen können mit Kompositen meist mit begrenztem zeitlichen Aufwand und in der Regel in einer Sitzung angefertigt werden. Das ist für die Patienten und ihre Angehörigen oftmals ein überzeugendes Argument.
Welche innovativen Techniken/Materialien optimieren Ihre Arbeit am älteren Patienten?
Wenn sich Reparaturen mit Kompositen bei geriatrischen Patienten in bewährter Weise anwenden lassen, können wir das Überleben der Restaurationen bis ins hohe Patientenalter verlängern (Abb. 1a–c). Die seit geraumer Zeit verfügbaren Universaladhäsive sind aufgrund ihrer vielseitigen Anwendbarkeit im Self-Etch-, Selective-Etch- und Total-Etch-Modus eine wichtige Innovation. Aufgrund der Gefahr durch Kontamination von Blut und Speichel bei erschwerter Trockenlegung bietet sich in diesem speziellen Fall das Total Etching an, um einen zusätzlichen Reinigungseffekt auf Zahn- und Materialoberflächen bei der Reparatur zu erzielen. Zur Reparatur stehen konventionelle Komposite, Flow-Komposite und Bulk-Fill-Komposite zur Verfügung, die patientenindividuell zum Einsatz kommen sollten.
Der nächste Vortrag von Prof. Frese zur „Reparatur in der mobilen Zahnmedizin“ ist auf dem 6. Deutschen Präventionskongress der DGPZM geplant. Weitere Infos folgen dazu auf: oemus.com/events
Dieser Artikel ist in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.