Branchenmeldungen 05.07.2013
„Reversal Cells“ könnten Osteoporose erklären
Forscher aus Dänemark untersuchten die Rolle von sogenannten „Reversal cells“ bei Osteoporose-Erkrankungen. Bei Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose und Patientinnen, die an einem Hyperparathyroidismus, einer Störung der Hormonproduktion in den Nebenschilddrüsen litten, wurde untersucht, wie viele dieser reversen Zellen sich in welchem Zustand in ihrer Knochenstruktur befinden.
Reverse Zellen spielen eine Rolle in der Knochengewebsremodellierung und dabei im Gleichgewicht zwischen Osteoblasten und Osteoklasten. Bei Patienten mit Hyperparathyroidismus ist das Gleichgewicht zwischen diesen optimal. Bei denen mit postmenopausaler Osteoporose ist dieses Gleichgewicht gestört. Die reversible Phase der Knochengewebsregeneration dauert länger.
Die reversen Zellen sind außerdem in einem „arrestierten“ Zustand zu beobachten. In diesem Zustand sind sie nicht direkt mit der Oberflächen der knochenbildenden Struktur verbunden. Zellen in diesem Zustand sind bei Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose zu finden, jedoch nicht bei den Hyperparathyroidismuspatienten. Durch diese arrestierten reversen Zellen und die längere reversible Phase ist der Remodellierungszyklus gestört und geht nicht mehr dazu über, neues Knochengewebe zu bilden. Die Osteoblasten werden nicht mehr aktiviert, vermuten die Wissenschaftler.
Warum der Vergleich mit Hyperparathyroidismuspatientinnen? Bei dieser Erkrankung wird von der Nebenschilddrüse vermehrt das Peptidhormon PTH (Parathormon) ausgeschieden. Dieses regelt den Calciumspiegel im Blut. Bei einer langfristigen Überausschüttung des Parathormons kommt es ebenfalls zum Abbau von Knochensubstanz. Dabei ist zu vermerken, dass der Remodellierungszyklus in diesem Falle durch andere Einflüsse gestört ist und keine arrestierten reversen Zellen zu finden sind. Reverse Zellen spielen bei Osteoporose folglich eine Rolle, deren Erforschung klären kann, wodurch kein neues Knochengewebe aufgebaut wird.
Quelle: Science Daily