Branchenmeldungen 19.08.2020

Seltenes Phänomen: Baby mit zwei Mündern geboren



Seltenes Phänomen: Baby mit zwei Mündern geboren

Zwei Augen, zwei Ohren, zwei Münder? Genau so kam ein Mädchen in Charleston, USA, zur Welt. Die extrem seltene Anomalie – bekannt als Diprosopus – konnte erfolgreich korrigiert werden. Für das Mädchen ist der Weg in ein „normales“ Leben damit frei.

Bereits in der 28. Schwangerschaftswoche war die Besonderheit im Gesicht aufgefallen. Allerdings waren die Ärzte davon ausgegangen, eine Zyste, im schlimmsten Fall einen Tumor zu sehen. Doch bei der Geburt wurde schnell klar, es handelt sich um einen zweiten vollständig ausgeprägten Mund – mit Lippen, Zunge und Zähnen. Er befand sich ca. einen Zentimeter unterhalb des „Hauptmundes“ und war rund 13 Zentimeter tief.

Glücklicherweise wies das Mädchen keine der mit dem Phänomen einhergehenden Komplikationen wie Hirn- oder Wirbelsäulenschäden auf. Zudem waren die beiden Münder nicht miteinander verbunden, sodass sie ohne Beeinträchtigung atmen, essen und trinken konnte.

Als sie das Alter von einem halben Jahr erreicht hatte, wurde der zweite Mund operativ entfernt. Die OP verlief erfolgreich, bereits weitere sechs Monate später erinnert lediglich eine kleine Narbe an die Verdopplungs-Anomalie. Die einzige Nebenwirkung sind einige nicht intakte Muskeln auf der rechten Gesichtshälfte.

Dieser außergewöhnliche Fall wurde in der Zeitschrift BMJ Case Report veröffentlicht. Bis heute sind nur 35 Fälle dieser Art bekannt.

Foto Teaserbild: © 2020 BMJ Case Reports doi: http://dx.doi.org/10.1136/bcr-2019-233799

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