Branchenmeldungen 06.07.2015
Sonnenlicht: Wann Gefahr für das Erbgut?
UV-A und UV-B – welche Strahlung schadet der Haut und gegen welche sollte man sich schützen? Der Endverbraucher ist oft überfordert, wenn es um den richtigen Sonnenschutz im Sommer geht. Forscher der Newcastle University haben nun untersucht, welche Auswirkungen UV-Strahlung der verschiedenen Wellenlängen für das menschliche Erbgut darstellt.1
Indem sie an menschlichen Hautzellen untersuchten, wie die Strahlung in der Dermis als auch der Epidermis wirkt, zeigen die Forscher, vor welchem Spektrum an UV-Strahlung Sonnencremes und co. im optimalsten Falle schützen sollen. Indem die schädlichste Strahlung ferngehalten wird, entstehen weniger Reaktive Sauerstoffspezies (ROS), die wesentlich an der Alterung der Hautzellen beteiligt sind. ROSs können die Haut dauerhaft schädigen, da sie die DNA in den Mitochondrien (mtDNA) zerstören. Desweiteren könnten sie laut anderen Studien ein Auslöser von Hautkrebs sein. Es zeigten sich u. a. die kurzen Wellenlängenbereiche als besonders schädlich für die mitochondriale DNA als auch die nukleare DNA. Bei Wellenlängen über 300nm zeigte sich auch eine hohe Sensibilität der mtDNA in den Fibroblasten der Dermis im Vergleich zu den Keratinozyten der Epidermis – was auf eine tiefere Sensibilität der Haut gegenüber der Strahlung in diesem Bereich hindeutet.
Die Autoren der Studien freuen sich, dass ihre vierjährige Arbeit Ergebnisse geliefert hat, die sowohl für die Wissenschaft als auch die Industrie wertvoll sind.
1 Determination of the Action Spectrum of UVR-Induced Mitochondrial DNA Damage in Human Skin Cells. Jennifer A. Latimer, James Lloyd, Brian Diffey, Paul Matts and Mark Birch-Machin. Journal of Investigative Dermatology. Doi:10.1038/jid.2015.194
Autor: Karola Richter