Branchenmeldungen 30.07.2013
Studie: Rauchstopp besser zu zweit
Mit Rauchen aufzuhören ist schwierig. Die Unterstützung durch den
Partner oder die Partnerin kann hilfreich sein – allerdings nur, wenn
die rauchende Person eigene Kompetenzen ausgebildet hat, das Rauchen zu
stoppen.
Dies belegt eine vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF)
unterstützte psychologische Studie. Die Konstellation kommt häufig vor: Bei Paaren, bei denen eine
Person nichtrauchend ist und die andere rauchend, will Letztere mit
Rauchen aufhören. Was können die Zwei gemeinsam tun, um das Ziel des
Rauchenden zu erreichen? Um diese Frage zu beantworten, hat die
Psychologin Urte Scholz, die nun an der Universität Konstanz lehrt, mit
ihrem Team von der Universität Zürich 99 zusammenlebende, heterosexuelle
Paare untersucht. Die Forschenden befragten die Probanden zwei Wochen
vor sowie einen Monat nach dem Rauchstopp mit einem Fragebogen zu ihrem
Verhalten und zur Unterstützung durch den Partner oder die Partnerin.
Zudem wurde der Erfolg der Rauchentwöhnung mit Hilfe eines Tests
kontrolliert, der den Kohlenmonoxidgehalt des Atems prüft.
Selbstwirksamkeit und Unterstützung
Das Ergebnis: Die Unterstützung der rauchenden Person durch den Partner
oder die Partnerin ist hilfreich und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass
der Rauchstopp erfolgreich verläuft, wenn der oder die Betroffene
eigene Kompetenzen ausgebildet hat, das Rauchen zu stoppen. Je höher die
sogenannte Selbstwirksamkeit des Betroffenen ist – das Zutrauen in die
eigenen Fähigkeiten, trotz Schwierigkeiten mit dem Rauchen aufhören zu
können –, und je besser die soziale Unterstützung durch den Partner
ausfällt, desto grösser ist die Chance, dass die Rauchenden tatsächlich
mit dem Rauchen aufhören. Die Unterstützung besteht beispielsweise
darin, dass der Partner oder die Partnerin den Betroffenen an sein
Vorhaben erinnert, ihm oder ihr Mut zuspricht und in heiklen Situationen
beisteht.
Umsichtige Planung
Gleiches gilt für die sogenannte Bewältigungsplanung, also dem
Vorhersehen schwieriger Situationen und der Planung der Strategien, mit
denen man diese bewältigt (etwa zu einem Kaugummi greifen oder sich an
den Vorsatz erinnern lassen, wenn man einen Abend in Gesellschaft
rauchender Freunde verbringt und dabei von der Lust nach einer Zigarette
übermannt wird). Je umsichtiger die Rauchenden planen und – wiederum –
je besser die soziale Unterstützung durch den Partner oder die Partnerin
ausfällt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit für einen
erfolgreichen Rauchstopp.
Die Selbstwirksamkeit, die Bewältigungsplanung und auch die soziale
Unterstützung alleine zeigten keine Zusammenhänge mit dem erfolgreichen
Rauchstopp. Allein die Kombination individueller Kompetenzen und
sozialer Unterstützung führte zum Erfolg. Von den 99 Rauchenden gaben 34
Personen (32 Prozent) an, nach dem Stopp nicht mehr geraucht zu haben.
Die Angaben wurden durch den biochemischen Test bestätigt.
Quelle: idw online/Schweizerischer Nationalfonds SNF