Branchenmeldungen 09.10.2025
Neue Studie identifiziert drei Hauptursachen für die Angst vor dem Zahnarztbesuch
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Woher kommt die Angst vor dem Zahnarzt eigentlich? Eine Arbeitsgruppe der Temple University in Philadelphia ist dieser Frage nachgegangen und hat im Fachjournal Frontiers in Oral Health die Ergebnisse einer groß angelegten Untersuchung veröffentlicht.1 Befragt wurden fast 500 erwachsene Patienten mit ausgeprägter Dentalphobie. Die Forscher konnten in diesem Kontext drei zentrale Ursachen herausarbeiten. Zum einen sind es negative Erfahrungen in der Kindheit, etwa besonders schmerzhafte Behandlungen, die sich tief einprägen. Zum anderen können traumatische Zahnarzterlebnisse auch im Erwachsenenalter den Ausschlag geben. Und schließlich gibt es Menschen, die angeben, schon immer mit dieser Angst gelebt zu haben, ohne einen klaren Auslöser benennen zu können. Besonders hoch war das Angstempfinden bei denjenigen, die bereits als Kind schmerzhafte Eingriffe durchstehen mussten. Die Studie untersuchte ebenso, wie die Betroffenen mit ihrer Angst umgehen. Insgesamt kamen die Teilnehmenden übrigens auf rund 30 verschiedene Strategien, um die Situation im Zahnarztstuhl irgendwie erträglicher zu machen. Manche lenkten sich mit Musik ab, andere spielten ein bisschen auf dem Handy, wieder andere sprachen ein stilles Gebet oder führten innere Selbstgespräche. All das hilft zwar in dem Moment, ein Stück weit Abstand zu gewinnen, doch die Ergebnisse zeigen deutlich, dass gerade solche Vermeidungsstrategien häufiger bei denjenigen vorkamen, die besonders stark unter ihrer Angst litten.
Als sehr hilfreich erwies sich in der Studie ein kurzer, computergestützter Therapieansatz. Das Forscherteam setzte dabei auf eine Art Mini-Training am Computer. Die Patienten sahen ihre drei größten Angst-Auslöser in ansteigender Reihenfolge. Zum Beispiel eine Spritze oder das Surren des Bohrers. Parallel dazu bekamen sie Erklärungen, hilfreiche Gedankenanstöße und sollten eigene Strategien entwickeln, wie sie am besten mit der Situation umgehenkönnen. Quasi so etwas wie ein kurzes Expositionstraining, das die Angst nicht verdrängt, sondern in kleinen Schritten erträglicher macht.
1 Elizabeth Konneker et al, A mixed methods exploration of the origin of dental anxiety and coping strategies among participants in a behavioral intervention for dental anxiety, Frontiers in Oral Health (2025). DOI: 10.3389/froh.2025.1589764