Branchenmeldungen 06.10.2022
Topisches Gel zur Behandlung von Parodontitis
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Forschern des NYU College of Dentistry ist es gelungen, ein spezielles Gel zu entwickeln, welches Anwendung in der nichtinvasiven Behandlung und zur Vorbeugung von Parodontitis finden könnte. Das hergestellte Gel bewirkt eine Veränderung der Zusammensetzung oraler Bakterien, durch diese Veränderung wird die Ausbreitung und Verschlechterung einer parodontalen Erkrankung gestoppt. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Cell Reports veröffentlicht.
Bereits frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass eine erhöhte Menge an Succinat – ein Molekül, das während des Stoffwechsels produziert wird – mit Zahnfleischerkrankungen in Verbindung steht. Auch konnte bestätigt werden, dass ein höherer Succinatspiegel mit höheren Entzündungsgraden einhergeht.
Für die aktuelle Studie untersuchten Forscher die Zahnbelagproben von Menschen und Mäusen auf ihren Succinatspiegel. In einer Metabolomikanalyse konnten sie einen höheren Succinatspiegel bei Menschen und Mäusen mit Zahnfleischerkrankungen feststellen. Um nun zu sehen, ob das Blockieren des Succinatrezeptors Zahnfleischerkrankungen lindern könnte, entwickelten die Forscher ein Gel, welches auf den Succinatrezeptor abzielt und dessen Aktivierung verhindert.
In Laborstudien an menschlichen Zahnfleischzellen reduzierte die Gelverbindung Entzündungen und Prozesse, die später zu Knochenschwund führen könnten. Bei weiteren Tests wurde das Gel auf das Zahnfleisch von Mäusen aufgetragen. In den Untersuchungen konnte man beobachten, dass lokale Entzündungen und Knochenschwund innerhalb weniger Tage bereits reduziert wurden.
In einem weiteren Test trugen die Forscher das Gel vier Wochen lang jeden zweiten Tag auf das Zahnfleisch auf, wodurch sich der Knochenverlust halbierte. Mäuse, die mit dem Gel behandelt wurden, zeigten außerdem signifikante Veränderungen in der Bakteriengemeinschaft in ihrem Mund.
Aktuell untersuchen die Forscher das Gel in Tiermodellen, um etwaige Toxizitäten zu bestimmen sowie die geeignete Dosierung und den richtigen Zeitpunkt für die Anwendung zu finden.
DOI: 10.1016/j.celrep.2022.111389. www.cell.com/cell-reports/full … 2211-1247(22)01226-8
Quelle: New York University