Branchenmeldungen 26.01.2024

Wege zur Zahnarztpraxis werden weiter – nicht nur im Notfall

Wege zur Zahnarztpraxis werden weiter – nicht nur im Notfall

Foto: luismolinero – stock.adobe.com

Die flächendeckende zahnmedizinische Versorgung in Sachsen ist aufgrund ständig steigender Anforderungen an die Praxen bei gleichzeitig gedeckelter Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung in Zukunft gefährdet. 

Schon jetzt findet nur noch jede dritte bis vierte Praxis in Sachsen einen Nachfolger. Ursachen dafür sind nicht mehr nur der hohe Altersdurchschnitt der Zahnärztinnen und Zahnärzte und der Mangel an Nachwuchs. Auch die Rahmenbedingungen werden zunehmend ungünstiger. Dazu zählen Bürokratielasten, hohe Kosten, Personalmangel sowie eine willkürliche Sparpolitik des Bundesgesundheitsministers.

Durch den Wegfall von Zahnarztpraxen werden sich Patientinnen und Patienten auf weitere Wege einstellen müssen. Dies gilt auch im Notfall, da eine Anpassung der Struktur der Notdienstkreise unerlässlich ist. Die etwas längeren Anfahrtswege sind aber weiterhin zumutbar.

Anpassung der Notdienstkreise im Dresdner Norden

Notfallpatienten können in der „Notdienstsuche“ auf www.zahnaerzte-in-sachsen.de ihren Standort eingeben und bekommen die nächstgelegenen Zahnarztpraxen angezeigt, die eine Sprechstunde bzw. Rufbereitschaft anbieten. Eine Versorgung der Notfallpatienten erfolgt unabhängig von deren Wohnort. 

Seit einiger Zeit werden die Notdienstkreise, welche der Organisation des Notdienstes zugrunde liegen, neu strukturiert. Bei diesem Prozess betrachtet die für die Planung zuständige Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen (KZVS) sorgfältig die geografische Lage, die Anzahl der Praxen sowie die Erreichbarkeit für die Patientinnen und Patienten. 

Im Ergebnis wurden mit dem 1. Januar 2024 die 13 Praxen des Dresdner Nordens folgenden umliegenden größeren Notdienstkreisen (NDK) zugeordnet:

  • Ottendorf-Okrilla (3 Praxen) zum NDK Kamenz/Radeberg
  • Moritzburg und Radeburg (5 Praxen) zum NDK Großenhain
  • Stadtteile Langebrück und Weixdorf (5) zum NDK Dresden

Dr. Holger Weißig, Vorstandsvorsitzender der KZVS: „In der Zahnheilkunde kann man durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen das Risiko einer Schmerzbehandlung deutlich reduzieren. Insofern ist im Ausnahmefall ein längerer Weg zum zahnärztlichen Notdienst vertret- und zumutbar.“ Die Entfernung nach Großenhain beträgt beispielsweise von Moritzburg 23 km bzw. von Radeburg 20 km.

Ziel ist es, dass Patienten auch künftig eine Zahnarztpraxis in zumutbarer Entfernung möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können. Hier sind die Kommunen gefordert, die nötige Infrastruktur anzubieten.

Quelle: Landeszahnärztekammer Sachsen/Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachse

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