Branchenmeldungen 05.04.2016
Z-MVZ – eine intensive Fortbildung
Das Thema Zahnärztliche Medizinische Versorgungszentren (Z-MVZ) stößt weiterhin auf großes Interesse in der Zahnärzteschaft. Davon konnten sich 17 Zahnärzte kürzlich bei einem 2-Tages-Workshop der Health AG in Frankfurt am Main überzeugen.
Gedämpftes Licht, viel schwarzer Lack und ein edles Designer-Ambiente: So empfing Ende Februar 2016 das Frankfurter Hotel Roomers 17 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus 13 Praxen. Sie beschäftigten sich intensiv mit dem Thema „Strategischer Aufbau eines Z-MVZ“. Das Seminar veranstaltete die Health AG. Moderator Matthias Godt, Executive Consultant und Z-MVZ-Spezialist des Hamburger Finanzdienstleisters, führte durch das umfangreiche Programm. Fünf hochkarätige Fachleute erfüllten den Anspruch, das Thema Z-MVZ ganzheitlich zu beleuchten und Chancen und Risiken einer Gründung zu erläutern.
Gleich zu Beginn setzte sich Uwe Schäfer, Vorstand der Health AG, von Z-MVZ-Kritikern ab, die die neue Gesellschaftsform in Fachzeitschriften als wenig geeignet für Zahnärzte erklären. „Wir sehen in den Z-MVZ eine große Chance für wachstumsorientierte Zahnärzte, die sich neben ihrer medizinischen Verantwortung auch der unternehmerischen Herausforderung gerne stellen. Außerdem wird immer deutlicher, dass ein Z-MVZ für Zahnärzte gute Vorsorgemöglichkeiten für die Zeit nach ihrer aktiven Tätigkeit bietet.“ Uwe Schäfer referierte über die Veränderungen des Dentalmarktes und welche betriebswirtschaftlichen Herausforderungen sich daraus schon heute für Zahnarztpraxen ergeben. Zentrale Aussage seines Vortrags: „Große Praxiseinheiten schaffen hervorragende unternehmerische Chancen, aber auch unternehmerische Herausforderungen.“
An diesem Punkt knüpfte Bianca Dedolf an. Die Personalleiterin der Health AG zeigte nicht nur, in welchem Wettbewerb um gute Mitarbeiter Praxen schon heute stehen, sondern arbeitete heraus, welche strukturellen und arbeitsorganisatorischen Gestaltungsmöglichkeiten größere Einheiten wie ein Z-MVZ bieten. „Eine Organisationsstruktur, die zahnärztliche und kaufmännische Tätigkeiten klar trennt und den Mitarbeitern zugleich eindeutige Verantwortlichkeiten etwa als Teamleitung zuweist, schafft zum einen Karrieremöglichkeiten für das Personal. Aber noch wichtiger: Die Trennung entlastet den Chef, der sich durch die Delegation von Verantwortung auf die unternehmerische Entwicklung seiner Praxis konzentrieren kann.“
Z-MVZ-Spezialist Matthias Godt stellte das „Chancen-Radar“ vor. Dieses neue Produkt der Health AG wurde in enger Kooperation mit den Netzwerk-Partnern der Health AG und externen Referenten Jens Pätzold (Recht), Frank Steuer (Steuern) und Carsten Schlüter (Marketing) entwickelt. Es handelt sich um ein Analyse-Tool, mit dem die unternehmerischen Potenziale jeder Zahnarztpraxis im Rahmen eines umfangreichen Coaching-Angebots ganzheitlich betrachtet werden können. Das „Chancen-Radar“ beleuchtet neben dem Zukunftsbild des Praxisinhabers und den vier betriebswirtschaftlichen Kernbereichen drei weitere Felder: Persönlichkeit, Recht und Steuern. Die Ergebnisse bilden dann eine ausgezeichnete Entscheidungsgrundlage für den zukünftigen Weg, etwa eine verbesserte wirtschaftliche Fortführung der Praxis oder die Gründung eines Z-MVZ.
Besondere Aufmerksamkeit erhielten am zweiten Seminartag die Vorträge zu Recht und Steuern. Fachanwalt für Medizinrecht Jens Pätzold bereitete das komplexe Thema unterhaltsam auf und nannte gleich zu Beginn seines Vortrags als Hauptgrund für den Aufbau eine Z-MVZ: „Es ist nicht die Haftungsbeschränkung der GmbH-Rechtsform. Vielmehr können Zahnärzte ihre Praxis endlich sauber aufstellen.“ Dass das häufig in BAGs und ÜBAGs nicht der Fall ist, weil vielerorts unklare Vertragsklauseln als standes-, steuer- und sozialversicherungsrechtliche Zeitbomben ticken, führte der Anwalt an zahlreichen Beispielen vor. Seine Bad Homburger Kanzlei Lyck + Pätzold healthcare.recht und die Health AG haben sich schon vor zwei Jahren zu einer strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen. Die Gründe: inhaltliche Einigkeit über die Entwicklungsmöglichkeiten für die einzelnen Zahnärzte, aber auch die gesamte Dentalbranche und das Wissen, dass eine starke Allianz die Synergien eines gemeinsamen Netzwerks noch besser nutzen kann. Jens Pätzold: „Unsere Mandanten kommen immer wieder mit betriebswirtschaftlichen Fragen auf uns zu. Da war es klar, sich mit einem starken Partner zusammenzutun.“ Uwe Schäfer ergänzt: „Lyck + Pätzold bieten eine kostenlose Erstberatung für rechtliche Fragen an. Das Factoring der Anwaltshonorare kann übrigens auch über die Health AG erfolgen.“
Ebenso wie Anwalt Jens Pätzold fing auch Frank Steuer von der Steuerberatungsgesellschaft Blum und Steuer, Zwickau, Dresden, die Zuschauer mit handfesten Praxisbeispielen ein. Der Steuerberater und Fachberater Gesundheitswesen führte zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten vor, die sich durch die Umwandlung einer Einzelpraxis oder Partnergesellschaft in ein Z-MVZ ergeben. Er zeigte vor dem Hintergrund der schwierigen Verkäuflichkeit sowohl von älteren Praxen als auch von wirtschaftlich sehr erfolgreichen Praxen, dass sich gerade für solche Fälle eine Z-MVZ-Gründung als Exitstrategie anbietet. Denn das neue Versorgungsstärkungsrecht erlaubt Zahnärzten den Besitz eines Z-MVZ oder die Beteiligung daran, ohne selbst präsent sein zu müssen.
Eine klare Positionierung als Marke ist eine der zentralen Voraussetzungen für einen späteren gewinnbringenden Verkauf einer Zahnarztpraxis. „Nicht der Zahnarzt wird von einem Nachfolger gekauft, sondern die Marke.“ So lautete die Kernaussage von Carsten Schlüter, dem fünften Referenten. Seine Mühlheimer Agentur M:Consult war 1994 die erste deutsche Werbeagentur für Ärzte und Zahnärzte. Marken, so Schlüter, geben dem Konsumenten Orientierung in einer unübersichtlicher werdenden Welt, in der Produkte und viele Dienstleistungen austauschbar geworden sind. Diese Situation gelte auch für Zahnarztpraxen. Eine Praxis sei dann erfolgreich in enger werdenden Märkten, wenn sie ihre Einzigartigkeit klar nach außen kommuniziere. Schlüter zeigte eine Vielzahl von Beispielen für erfolgreichen Markenaufbau und die entsprechenden Kommunikationsinstrumente von der Logoentwicklung über die einheitliche Geschäftsausstattung bis zur Patientenkommunikation mit Praxismagazinen. „Storytelling, das Erzählen einzigartiger Geschichten, schafft Bindungen – zur Praxis und zur Marke.“
Die Teilnehmer der Veranstaltung waren durchweg hochzufrieden: „Ich fühle mich sehr gut informiert und werde jetzt den ersten Schritt machen.“, „Die steuerlichen und rechtlichen Hinweise waren absolut zielführend.“, „An meiner Praxisstruktur kann ich noch arbeiten, tolle Anregungen.“ „Vor der Veranstaltung war ich sehr skeptisch, denn ich hatte kürzlich eine Abendveranstaltung der Konkurrenz besucht. Aber die hier vorgetragenen Argumente pro Z-MVZ haben mich überzeugt.“ Vier Stimmen, die stellvertretend für die Teilnehmer stehen. Health AG-Vorstand Uwe Schäfer äußerte sich selbst ebenfalls hochzufrieden: „Der Workshop war ein guter Abschluss unseres erfolgreichen Jahres 2015, in dem in vier Städten mit einer Z-MVZ-Roadshow mehrere hundert Zahnärztinnen und Zahnärzte informiert haben. Die Resonanz zeigt auch, dass wir unsere Mitarbeiter sehr gut für das Thema geschult haben. Zugleich war es ein gelungener Start unserer upgrade hoch3-Trainings in 2016. Die Health AG plant weitere Veranstaltungen zum Thema, Voranmeldungen können Interessenten richten an info@upgrade-hoch3.de.
Quelle: Health AG