Branchenmeldungen 11.01.2017

Drei Jahre Gefängnis: Zahnarzt erschwindelte 900.000 Euro

Drei Jahre Gefängnis: Zahnarzt erschwindelte 900.000 Euro

Foto: © Maren Winter – Fotolia.com

Zahnarzt wegen Abrechnungsbetrugs zu Gefängnisstrafe verurteilt

Ein Mediziner will eine neue Praxis aufbauen. Weil seine Konten leer sind, setzt er monatelang auf Betrug. Rund 900 000 Euro erschwindelt er von einer Privatärztlichen Verrechnungsstelle. Nun fiel das Urteil.

Ein Berliner Zahnarzt, der mit falschen Rechnungen rund 900.000 Euro von einer Privatärztlichen Verrechnungsstelle erschlichen hat, muss für drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Der 51-Jährige sei des gewerbsmäßigen Betrugs schuldig, begründete das Landgericht der Hauptstadt am Mittwoch. Ein mitangeklagter Firmeninhaber erhielt zwei Jahre und neun Monate Haft. Der 40-Jährige habe in 22 Fällen angebliche Patienten angeworben oder Personalien missbräuchlich an den Zahnarzt weitergegeben.

Die insgesamt 32 Vorwürfe der Anklage hätten sich bestätigt, sagte die vorsitzende Richterin. In der Zeit von März 2012 bis April 2013 seien fingierte Rechnungen vorgelegt worden - bis zu 48.000 Euro teure zahnmedizinische und zahntechnische Privatleistungen, „denen keine Behandlung zugrunde lag“. Die beiden Angeklagten hätten dafür gesorgt, dass die angeblichen Patienten Ratenvereinbarungen mit der Verrechnungsstelle abschlossen. Zur Verschleierung seien Konten eröffnet und für die Zahlung einer ersten Rate „angefüttert“ worden.

„Das erschlichene Geld floss zum Teil in den Ausbau einer Praxis im Stadtteil Zehlendorf, die der Zahnarzt eröffnen wollte“, hieß es weiter im Urteil. Etwa 150.000 Euro seien zudem zur Täuschung als Raten gezahlt worden. „Was mit den übrigen Beträgen geschehen ist, blieb im Prozess teilweise im Dunkeln.“

Die beiden Angeklagten wurden vor knapp sieben Monaten verhaftet. Im Prozess legten sie Geständnisse ab. In das Urteil gegen den Mediziner wurde eine frühere Strafe einbezogen. Zu einem Schwindel zu Lasten gesetzlicher Krankenkassen sei es nicht gekommen, sagte der Ankläger am Rande des Prozesses. Gegen einige angebliche Patienten, die in den Betrug verstrickt gewesen seien, werde noch ermittelt.

Quelle: dpa

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