Branchenmeldungen 26.10.2016

Ersparte eine Zweitmeinung den Bohrer?



Ersparte eine Zweitmeinung den Bohrer?

Foto: © Walenga Stanislav – fotolia.com

Eine 29-jährige Schweizerin suchte aufgrund von Zahnschmerzen eine Zahnärztin in Kreuzlingen auf, die sie im Internet gefunden hatte. Die Diagnose: sechs Löcher. Da die Patientin bei der Behandlung ein ungutes Gefühl beschlich, suchte sie einen zweiten Zahnarzt auf, der die Diagnose widerlegte und ihr ein gesundes Gebiss attestierte.

Angstpatienten müssen besonders viel Mut aufbringen, um den Gang zum Zahnarzt zu wagen. Meistens sind es Zahnschmerzen, die sie die gefürchtete Praxis aufsuchen lassen. Mit der Vermutung, dass Löcher in den Zähnen die Ursache für ihre Schmerzen sind, suchte eine 29-Jährige nach sechs Jahren der Abstinenz eine Zahnarztpraxis in Kreuzlingen auf.

Die junge Frau hatte sich aufgrund des angegebenen, geringen Taxpunktwertes auf der Website für die Zahnärztin entschieden. Schon beim Betreten der Praxis beschlich die Patientin ein ungutes Gefühl, nahm aber dennoch auf dem Behandlungsstuhl Platz. Ihre Vermutung, sie habe Löcher in den Zähnen, bestätigte ihr die Zahnärztin nach dem Röntgen. Sechs Löcher in den Interdentalräumen wären auf dem Röntgenbild zu sehen. Die genauen Stellen wollte die Zahnärztin auf Nachfrage aber nicht benennen.

Weiter verunsichert, vereinbarte die Patientin bei einem anderen Zahnarzt in Kreuzlingen einen neuen Termin, damit eine Zweitmeinung die Diagnose bestätigt. Auch hier wurde ihr Gebiss geröntgt. Doch im Gegensatz zu der Zahnärztin attestierte ihr der Zahnarzt kein einziges Loch. Die Empörung bei der jungen Frau war dementsprechend gross, denn vermutlich hätte ihr die Zahnärztin gesunde Zähne angebohrt. Nur durch das Einholen einer Zweitmeinung ist sie der Bohrprozedur entgangen. Aktuell wird der Fall von der kantonalen Begutachtungskommission untersucht, um zu prüfen, warum die Zahnärztin so handelte und ob Betrug ihr Handlungsmotiv war.

Gegenwärtig steht Aussage gegen Aussage. Lediglich die Röntgenbilder und der Blick auf die Zähne der Patientin würden in diesem Fall für Klarheit sorgen.

Quelle: 20min.ch

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