Wissenschaft und Forschung 07.09.2020
Angst ade durch Kinderfernsehen auf dem Zahnarztstuhl?
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„Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ als Erfolgsstrategie in der Kinderzahnheilkunde? Eine aktuelle Studie untersuchte, ob dies die angenehmere Methode im Vergleich zum klassischen „Tell-Show-Do“ für Kind und Behandler ist.
Aktuellen Daten der Barmer zufolge gehen Eltern mit ihren Kindern viel zu spät bzw. zu selten zum Zahnarzt (ZWP online berichtete). In vielen Fällen sind das natürlich keine reinen Kontrollbesuche mehr, sondern machen die Behandlung von Karies erforderlich.
Wie israelische Forscher der Tel Aviv University herausfanden, ist die Ablenkung mit einem kindgerechten Fernsehprogramm ein guter Weg, um Kindern die Angst während einer restaurativen Behandlung zu nehmen.
Mit 69 Kindern (im Durchschnitt 6,8 Jahre alt), die randomisiert zwei Gruppen zugeordnet wurden, testeten sie die zwei Methoden Ablenkung und „Tell-Show-Do“. Bei letztgenannter Strategie erklärte und demonstrierte der Zahnarzt jeden einzelnen Schritt der Behandlung. Bei der anderen Methode setzte der Zahnarzt auf Ablenkung durch ein Fernsehprogramm. In beiden Gruppen wurde die Angst der Kinder anhand von Gesichtszügen, deren kooperatives Verhalten sowie Pulsfrequenz und Sauerstoffsättigung gemessen.
Kinder, die mithilfe des TVs abgelenkt wurden, zeigten signifikant weniger Angst und eine um 6,44 Schläge pro Minute verringerte Pulsfrequenz. Zudem war ihre Zusammenarbeit deutlich besser.
Foto Teaserbild: Strelciuc – stock.adobe.com