Wissenschaft und Forschung 09.02.2022
Apps können den Zahnarztbesuch für Kinder erleichtern
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Eine neue Studie untersuchte jetzt die Möglichkeiten, wie eine App, die Fotos von kleinen Kinderzähnen macht und eine Fernuntersuchung durch Zahnärzte ermöglicht, als alternative Methode der zahnärztlichen Versorgung eingesetzt werden könnte.
Die zahnärztliche Screening-Studie ist Teil des ORIGINS-Projekts, das 10.000 Familien über ein Jahrzehnt begleitet, um die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen zu verbessern.
Die Gemeinschaftsstudie wurde von Forschern der University of Western Australia, des Telethon Kids Institute und des Joondalup Health Campus unter der Leitung von Dr. Somayyeh Azimi und Dr. Jilen Patel sowie dem australischen eHealth-Forschungszentrum des CSIRO, vertreten durch Dr. Mohamed Estai, durchgeführt.
Dr. Patel, ein spezialisierter Kinderzahnarzt und leitender Dozent an der UWA, betont, dass die Studie durch die aufkommende Notwendigkeit eines Telescreenings, während der COVID-19-Pandemie veranlasst worden sei. „Karies bleibt eine der häufigsten Krankheiten bei kleinen Kindern, wobei 40 Prozent der Kinder im Vorschulalter an Zahnerkrankungen leiden“.
„Die Ursachen können von zuckerhaltigen Getränken, Snacks und schlechter Mundhygiene bis hin zu eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung reichen. Oft bleiben die ersten Anzeichen einer Krankheit unentdeckt. Allerdings können diese, wenn sie nicht behandelt werden, zu Schmerzen und Infektionen führen und Auswirkungen auf Ernährung, Bildung und Schlaf haben.“
Die Untersuchung beinhaltete, dass Eltern mit ihren Smartphones Standbilder vom Mund ihres Kindes machten, indem sie die vom CSIRO eHealth Research Centre entwickelte Tele-Dental-App verwendeten. „Die Fotos werden dann an einen sicheren Online-Server gesendet, wo ein Zahnarzt die Bilder nahezu in Echtzeit auswertet und über alle notwendigen Behandlungs- und Pflegewege beraten kann, während sich das Kind in seinem eigenen Zuhause befindet“.
Im Rahmen der Forschung wird die Umsetzung, Sensitivität und Spezifität der App im Vergleich zur herkömmlichen klinischen Untersuchung geprüft. Auch das Feedback der Eltern wird in die Bewertung mit einbezogen. „Es ist nichtinvasiv und potenziell weniger stressig für kleine Kinder und könnte als Teil der Telemedizin eingesetzt werden“, so Dr. Patel.
Die Studie, die vom WA Department of Health durchgeführt wurde, ist besonders relevant im Kontext der zahnärztlichen Versorgung während der Pandemie.
Quelle: Liz McGrath/UWA Media Advisor