Wissenschaft und Forschung 25.04.2018

Krebsrisiko bei Nichtrauchern doppelt so hoch wie bei Rauchern



Krebsrisiko bei Nichtrauchern doppelt so hoch wie bei Rauchern

Foto: olly – stock.adobe.com

Dass Nikotin und Alkohol Risikofaktoren für die Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms sind, steht außer Frage. Wie Forscher jedoch nun herausgefunden haben, entwickeln sich epitheliale Vorläuferläsionen bei Nichtrauchern eher zu Krebs als bei Rauchern.

Die epitheliale Vorläuferläsion (Läsion der Mundschleimhaut) wird in engem Zusammenhang mit der Entwicklung von Plattenepithelkarzinomen gesehen. Die häufigste Form ist die Leukoplakie, weiße Flecken der Mundschleimhaut, bei der Nikotin als größter Risikofaktor gilt.

Eine Studie der University of British Columbia fand nun heraus, dass Raucher zwar deutlich häufiger von epithelialen Vorläuferläsionen betroffen sind, dass die Entwicklung zu Krebs bei Nichtrauchern aber doppelt so hoch ist. Bei Läsionen am Mundboden war die Krebsentwicklung sogar um 38-mal höher.

Das Team beobachtete über mehrere Jahre 455 Patienten mit leichten und moderaten Gewebsveränderungen, von denen rund ein Drittel Nichtraucher waren. Während bei Rauchern die meisten Läsionen am Mundboden auftauchten, zeigten sie sich bei Nichtrauchern vermehrt auf der Zunge.

Die Ursache für den unterschiedlichen Verlauf der epithelialen Vorläuferläsionen ist noch nicht bekannt. Die Forscher nehmen jedoch an, dass bei den betroffenen Nichtrauchern genetische Faktoren eine Rolle spielen. Bei Rauchern seien hingegen die äußeren Einflüsse ausschlaggebend. Die Studie wurde im Oral Oncology veröffentlicht.

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