Wissenschaft und Forschung 24.10.2025
Menopause: Wenn Wechseljahre die Mundgesundheit verändern
share
Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen und der allmähliche Wandel des Körpers. Frauen, die sich durch die Wechseljahre kämpfen, wissen nur zu gut, das diese sicht- und spürbaren Veränderungen mit sich bringen. Doch während über Hitzewallungen und Schlafstörungen oft gesprochen wird, bleibt ein Aspekt meist unbeachtet, die Mundgesundheit. Eine aktuelle Reviewarbeit im Journal of Mid-Life Health widmet sich genau diesem Thema.1
Die Übersicht basiert auf publizierten klinischen Studien der letzten Jahre und fasst bekannte Zusammenhänge zwischen Hormonstatus und Mundgesundheit qualitativ zusammen und zeigt, dass der Hormonrückgang während der Menopause weitreichende Folgen für Zähne, Zahnfleisch und Schleimhäute haben kann. Denn der sinkende Östrogen- und Progesteronspiegel beeinflusst nicht nur den Knochenstoffwechsel, sondern auch Speichelfluss, Immunabwehr und die Regeneration oraler Gewebe. Viele Frauen berichten in dieser Lebensphase über Mundtrockenheit, empfindliche Schleimhäute oder Zahnfleischbluten. Durch den verringerten Speichelfluss steigt somit das Risiko für Karies und Infektionen, gleichzeitig kann der Östrogenmangel zu Knochenabbau im Kiefer führen. Umso wichtiger sei es, so Autorin Sarita Shrivastava, in dieser Zeit auf eine konsequente Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersuchungen zu achten. Fluorid unterstützt die Remineralisation des Zahnschmelzes und schützt so vor Karies, während Kalzium und Vitamin D entscheidend für die Knochendichte und die Stabilität des Parodonts sind. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Speichelersatzpräparate und zuckerfreie Kaugummis können zusätzlich helfen, die typischen Symptome der Mundtrockenheit zu lindern.
Shrivastava betont, dass Prävention und frühzeitige Betreuung entscheidend sind, um Veränderungen im Mund rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Ein interdisziplinärer Ansatz, bei dem Zahnärztinnen, Gynäkologen und Hausärzte zusammenarbeiten, könne die Lebensqualität menopausaler Frauen deutlich verbessern.
