Wissenschaft und Forschung 13.02.2014

Mit Zähnen der Pest auf der Spur

Mit Zähnen der Pest auf der Spur

Foto: © luchshen - Fotolia.com

Die Pest gilt in unseren Breiten als nahezu ausgerottet. In anderen Teilen der Erde grassieren immer wieder Stämme des Erregers Yersinia pestis. Ob eine erneute Gefahr einer Pestepidemie auch in Mitteleuropa besteht, haben Forscher anhand Jahrhunderte alter Zähne untersucht.

Im 6. Jahrhundert wütete in Europa die größte antike Pestepidemie, die sogenannte Justinianische Pest. Im Mittelalter kamen erneute Ausbrüche, im 14. Jahrhundert raffte die Pest geschätzte 50 Millionen Menschen dahin. Nun haben Wissenschaftler einen genetischen Zusammenhang zwischen den Viren der einzelnen Epidemien festgestellt, indem sie die Zähne eines 1.500 Jahre alten Leichnams analysierten. Darin fanden sich DNA-Reste des Virus. So konnten sie einen „Stammbaum“ der Pestviren aufstellen. Auch wenn der Erreger aus dem 6. Jahrhundert mittlerweile ausgestorben ist, sind noch immer verwandte Stämme unterwegs. Ein erneuter Pestausbruch ist zwar vorstellbar, heute aber durch eine Vielzahl von Antibiotika behandelbar.

Quellen: Time Magazine/Die Welt

Autor: Karola Richter
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