Wissenschaft und Forschung 30.05.2024
Schlechte Zahnhygiene bei Müttern erhöht Risiko frühkindlicher Karies
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Gibt es einen Zusammenhang zwischen mütterlicher Mundhygiene und der Zahngesundheit ihrer Kinder? Dazu veröffentlichte ein Forscherteam aus Kuwait und den Vereinigten Staaten eine Studie, bei der orale Proben von 160 Müttern und deren Kinder von der Geburt bis zum Alter von zwei Jahren entnommen und auf Pilzbefall durch den pathogenen Pilz Candida albicans untersucht wurden.
Die im Jahr 2022 durchgeführte Studie stellt fest, dass der Erwerb von Pilzorganismen im frühen Lebensalter stark von der Zahnhygiene der Mutter abhängt. Weist die Mutter eine hohe Zahnbelagkonzentration auf, liegt bei ihrem Kind ein gesteigertes Risiko der oralen Pilzbesiedlung vor. So soll die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind den Pilz erwirbt, bei Müttern mit viel Zahnbelag achtmal höher sein als bei Müttern mit sauberen Zähnen.
Die Mundhygiene der Mutter wird somit als wichtiger Risikofaktor für den Erwerb von C. albicans bei Kleinkindern identifiziert. Von den 160 untersuchten Mutter-Kind-Paaren wiesen 94 % der Pilzbefallenen hochgradig genetisch verwandte Stämme des Pilzes auf. Neben dem oralen Gesundheitsverhalten der Mütter spielen ebenfalls sozioökonomische und demografische Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Pilzentstehung. Die genaue Übertragungsweise der Pilzorganismen wurde nicht näher betrachtet; Theorien legen einen Zusammenhang mit Hautkontakt bei der Geburt oder dem Füttern des Kindes nahe. Die Studie beweist die Relevanz von mundgesundheitlicher Aufklärung und regelmäßiger Plaqueentfernung für schwangere Frauen und Mütter, um einer möglichen Pilzübertragung im frühen Kindesalter entgegenzuwirken.
Quelle: Independent UK