Wissenschaft und Forschung 31.03.2015
Speichelsteine: Trend zu minimalinvasiver Behandlungsmethode
Das Entfernen von Speichelsteinen in den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen ist meist eine schmerzhafte chirurgische Prozedur für Patienten. Ärzte des Smilow Cancer Hospital in Yale berichten nun von der erfolgreichen Durchführung einer minimalinvasiven Methode zur Speichelsteinentfernung.
Sialolithen, herkömmlich als Speichelsteine bezeichnet, entstehen durch Entzündungen in den Speicheldrüsen. Wenn deren Ausführungsgänge verstopfen, können sich Steine bilden. Diese sorgen für ein schmerzhaftes Anschwellen – vor allem wenn der Speichelfluss duch Hunger angeregt wird – sowie eingeschränkte Fähigkeit der Kieferbewegung. Abhilfe verschafft bei chronischen Steinen nur ein operatives Entfernen. Um die Risiken während und die Beeinträchtigung des Patienten nach dem Eingriff zu mindern, entwickelten die Ärzte um Saral Mehra aus Yale eine endoskopische Methode, um kleinere Sialolithen zu entfernen. Ein- bis zweimal pro Woche operieren die Spezialisten vor Ort mittels Endoskop. Dieses misst etwa 0,8 bis 1,6 mm und ist mit einer kleinen Kamera versehen. Trotz der weniger invasiven Behandlung ist dazu eine Anästhesie notwendig. Hinterher reichen den Patienten leichte Schmerzmittel wie Paracetamol. Die Symptome sind sofort gelindert. Essen und Trinken ist nach dem Entfernen kleinerer Steine bereits am Folgetag wieder möglich. Nun möchten die Ärzte als Teil einer internationalen Forschergruppe die Kurz- und Langzeiterfolge genauer untersuchen. Möglicherweise können so auch Fortschritte bei der Behandlung von Speicheldrüsenerkrankungen wie dem Sjögren Syndrom gemacht werden.